Der heilige Joseph
steht für Papst Franziskus in einer Reihe mit Abraham. Das sagte Franziskus am Sonntag
beim Angelusgebet. Das Evangelium sage nichts über die Gefühle Josephs, es berichtet
übrigens auch kein einziges Wort von ihm – doch es betone deutlich, dass er ausgesprochen
opferbereit gewesen sei. Als seine Verlobte Maria auf unerklärliche Weise schwanger
wurde, wollte Joseph sie nicht bloßstellen und sich daher heimlich von ihr trennen,
so der Papst, gestützt auf das Matthäusevangelium.
„Was für ein inneres
Drama – denken wir nur an die Liebe, die Joseph doch für Maria fühlte! Aber auch in
einem solchen Moment will er vor allem den Willen Gottes tun. Es ist sicher mit großem
Schmerz, dass er entscheidet, sie in aller Stille zu verstoßen. Man sollte einmal
meditieren über diese Worte, um zu ermessen, wie groß die Prüfung war, die Joseph
in diesen Tagen vor der Geburt Jesu zu erdulden hatte. Eine Prüfung, die sich mit
dem Opfer des Abraham vergleichen läßt, als Gott ihm seinen Sohn Isaak abverlangte:
auf das Wertvollste, auf die am meisten geliebte Person verzichten.“
Doch
wie im Fall Abrahams greife der Herr auch im Falle Josephs ein: „Er hatte den Glauben
gefunden, den er gesucht hatte“, so der Papst. Dadurch öffne sich dann „ein neuer
Weg“; das Evangelium zeige uns „die ganze Größe des Geistes des heiligen Joseph“.
In seiner Akzeptanz dessen, was Gott mit ihm vorhabe, und in seiner Absage an Ärger
und Verbitterung sei Joseph uns Heutigen ein Vorbild.
„Bereiten wir uns
also auf Weihnachten vor, indem wir Maria und Joseph betrachten: Maria, voll der Gnade,
sie hatte den Mut, sich vollkommen dem Wort Gottes anzuvertrauen; Joseph, treu und
gerecht, er glaubt dem Herrn und hört nicht auf die Stimme des Zweifels und des menschlichen
Stolzes. Mit ihnen zusammen gehen wir alle in Richtung Betlehem!“