2013-12-22 14:09:36

D: „Das trifft die Falschen“


Der Finanzskandal um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst dämpft die Bereitschaft der Deutschen, kirchlichen Hilfsorganisationen Geld zu spenden. „In den vergangenen zwei Monaten haben die katholischen Hilfswerke Spendenrückgänge hinnehmen müssen und auch zahlreiche Äußerungen von Unverständnis und Unmut, ja sogar Zorn registriert“, sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Overbeck ist Vorsitzender der Bischöflichen Kommission des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Das Lateinamerika-Hilfswerk bangt vor allem um die Weihnachtskollekte, die zwei Drittel der Spendeneinnahmen der Hilfsorganisation ausmacht. In den katholischen Gemeinden sind alle Kollekten in den Krippenfeiern und Gottesdiensten an Heiligabend und am ersten Weihnachtsfeiertag für Adveniat bestimmt.

„Wir haben in den vergangenen Wochen viel Überzeugungsarbeit geleistet, um aufzuzeigen: Was in Limburg passierte, hat nichts mit der Qualität der Arbeit unserer Hilfswerke zu tun“, sagte Bischof Overbeck weiter. In einem Handzettel für die Gottesdienstbesucher heißt es: „Manch einer von Ihnen wird sich in den vergangenen Monaten über Vorgänge in unserer Kirche geärgert haben. Doch wer jetzt seinem Unmut Raum gibt, indem er nicht mehr spendet, muss sich fragen, ob er damit nicht die Falschen trifft.“

Auch anderen kirchlichen Hilfswerken macht das Finanzgebaren des Limburger Bischofs Tebartz-van Elst zu schaffen. Spendensammler, die von Tür zu Tür gehen, berichten über Vorwürfe. Sprecher von Caritas International und Misereor berichteten der Zeitung von zahlreichen Mails und Briefen aufgebrachter Bürger, darunter auch Dauerspendern, die wegen der Vorgänge in Limburg angekündigt hätten, nichts mehr zu geben.

(fas-online 22.12.2013 sk)








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