Der Vatikan hofft auf Frieden zwischen Nord- und Südkorea und auf eine Anerkennung
der Menschenrechte im gesamten Bereich der Halbinsel. Dazu müssten Wege des Dialogs
eröffnet und Berührungspunkte gesucht werden, zu denen auch die Hilfe bei Naturkatastrophen
gehörten, sagte der vatikanische Staatssekretär Pietro Parolin am Donnerstagabend
im koreanischen Kolleg in Rom. Anlass des Besuchs war der 50. Jahrestag der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen Korea und dem Heiligen Stuhl, meldet die Vatikanzeitung
„Osservatore Romano“ in ihrer Samstagsausgabe. Die Koreaner sollten sich als „Brüder
eines Volkes fühlen“ können, sagte der oberste Vatikandiplomat.
Die Kirche
in Korea habe seit ihren Anfängen im 18. Jahrhundert viele Verfolgungen erlitten,
so Parolin. Von „Verfolgungen und dem Winter“ sei man nun „zu einem Frühling gelangt“.
Was einst ein Missionsland gewesen sei, „ist jetzt ein Land der Missionare“.
Von
den 49 Millionen Einwohnern Südkoreas sind nach vatikanischen Angaben 5,1 Millionen
Katholiken. In Nordkorea ist jegliche öffentliche Religionsausübung untersagt. Über
die Zahl der Katholiken, die im Untergrund leben, gibt es keine zuverlässigen Angaben.