Für die aus Saudi Arabien ausgewiesenen äthiopischen Arbeitsmigranten haben die katholische
Kirche und Caritas Äthiopien eine Ersthilfe organisiert. Laut Caritas Äthiopien sind
mittlerweile 127.000 Rückkehrer in Addis Abeba angekommen, die jetzt mit Nahrung,
Milch sowie Hygieneartikeln versorgt werden. Viele der Betroffenen sind äthiopische
Frauen, die als Haushälterinnen im ölreichen Königreich gearbeitet hatten und nun
in ihrer Heimat vor dem Nichts stehen. Die meisten von ihnen sind aktuell in Notunterkünften
untergebracht.
Hintergrund: Aus Mangel an Perspektiven verlassen
laut dem äthiopischem Arbeitsministerium jedes Jahr allein 200.000 äthiopische Frauen
ihre Heimat. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen, die in der Vergangenheit immer
wieder als menschenunwürdig angeprangert wurden, galt Saudi Arabien für viele verzweifelte
Äthiopier als Hoffnung auf ein besseres Leben. Seit einigen Wochen geht Saudi Arabien
gezielt gegen nicht registrierte Migranten vor und verweist diese des Landes. Die
äthiopische Regierung startete daraufhin am 13. November eine groß angelegte Rückholaktion.
Zunächst waren 30.000 Rückkehrer erwartet worden. Diese Zahl hat sich mittlerweile
vervierfacht.
Aus Sicht der Caritas Äthiopien stellt die Wiedereingliederung
der rückkehrenden Arbeitsmigranten die äthiopische Gesellschaft vor eine große Herausforderung.
Katholische Kirche und Caritas Äthiopien sicherten zu, sich weiterhin bei der Wiedereingliederung
der Rückkehrer zu engagieren.