Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat den Europäischen Rat, der am 19. und 20. Dezember
tagt, dazu aufgefordert, sich mit der syrischen Flüchtlingssituation zu befassen.
2,5 Millionen Menschen seien aktuell vor dem Bürgerkrieg in Syrien auf der Flucht
und weder die Europäische Union noch die einzelnen europäischen Staaten nähmen sich
des Dramas an. Allein im Libanon hielten sich rund 1,3 Millionen Syrer auf, was das
kleine, aber für Europa aufgrund seiner Lage strategisch wichtige Land an seine Grenzen
bringe. Eine Destabilisierung des Libanons hätte weitreichende Folgen auch für Europa,
so die Gemeinschaft Sant’Egidio in ihrem Schreiben an den Europäischen Rat. Europa
dürfe seine Grenzen nicht verschließen und müsse mehr syrische Flüchtlinge aufnehmen.
Bisher haben nur Deutschland und Schweden jeweils 12.000 Syrern Asyl gewährt, sieben
weitere europäische Länder haben wesentlich weniger Flüchtlinge aufgenommen. Außerdem
fordert Sant’Egidio eine weniger strikte Zuwanderungspolitik in Europa.