Der koptische Papst Tawadros II. besucht kurz vor Weihnachten Deutschland. Das weltweite
Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche weiht am Sonntag im ostwestfälischen Höxter
das Kloster der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Mauritius als Zentrale der
koptischen Gemeinschaft in Deutschland. Oberhaupt der Kopten in Deutschland ist Bischof
Anba Damian, der in dem Kloster residiert.
1993 hatten die Kopten die damalige
Klosterruine vom Land Nordrhein-Westfalen übernommen und seither selbst restauriert
und ausgebaut. Der Patriarch wird von Würdenträgern aus der ganzen Welt begleitet.
Tawadros hält sich vom heutigen Donnerstag bis 24. Dezember in der Bundesrepublik
auf, unter anderem auch im Taunus, im westfälischen Warburg und in Berlin. In Höxter
wird es auch zu einem Treffen mit Unionsfraktionschef Volker Kauder kommen.
Tawadros
II. war am 4. November 2012 zum 118. Papst-Patriarchen der Kopten gewählt worden.
Der „Patriarch von Alexandrien und ganz Ägypten“ ist das Oberhaupt von acht bis zwölf
Millionen koptischen Christen weltweit. Sein Amtsvorgänger Schenuda III. war im März
2012 im Alter von 88 Jahren gestorben.
Die Kopten bilden in Ägypten mit zwischen
sieben und zehn Millionen Angehörigen unter den insgesamt rund 80 Millionen Einwohnern
eine große und traditionsreiche Gemeinschaft. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten
Markus zurück. Eine wachsende Zahl von Kopten, mindestens eine halbe Million, lebt
in anderen Ländern, davon schätzungsweise 6.000 in Deutschland.