2013-12-17 18:06:14

Heiligsprechung: Wer ist Peter Faber?


RealAudioMP3 Die Kirche bekommt einen neuen Heiligen: Peter Faber, Jesuit der ersten Stunde, Gefährte des heiligen Ignatius und des heiligen Franz Xaver. Papst Franziskus benennt ihn als Vorbild, doch außerhalb des Jesuitenordens ist Peter Faber weitgehend unbekannt. Wir sprachen mit dem Generalpostulator des Ordens, also dem Beauftragten für Selig- und Heiligsprechungen der Jesuiten, Pater Toni Witwer.

„Peter Faber war ein armer Bauernbube, ein Schafhirte, der 1506 im heutigen Savoyen geboren worden ist. Das war damals die Diözese Genf. Er kam durch seine Onkel zum Theologiestudium oder überhaupt zum Studium, traf dann in Paris mit dem Heiligen Ignatius zusammen und diese Begegnung mit Ignatius war für ihn entscheidend für das weitere Leben. Er ist der erste in diesem Freundeskreis zusammen mit Franz Xaver und den übrigen. Und so ist er eigentlich immer mit diesen beiden, vor allem mit Ignatius und Franz Xaver verehrt worden. Er war am Anfang des Ordens immer unterwegs auf der einen Seite auf Befehl des Papstes, dann aber auch auf Wunsch des Kaisers und der Könige, und auch auf Wunsch des Generals. Er ist zurückgekommen von Spanien, weil der Papst wollte, dass er zum Konzil von Trient geht. Auf diesem Weg ist es kurz nach seiner Ankunft in Rom am 1. August 1545 gestorben."

Warum ist Peter Faber für viele Katholiken ein Unbekannter?

„Er ist nur im Schatten für die Leute außerhalb der Gesellschaft oder außerhalb der Diözese Annecy, der Gegend, wo er herkommt. In der Gesellschaft war Peter Faber immer von Bedeutung, vor allem weil sein Memoriale von Anfang an in der Gesellschaft verbreitet worden ist. Das hat ja auch dazu geführt, dass etwa Franz von Sales dieses Memoriale auch in die Hand bekommen hat. Das war der Anstoß, dass er gesagt hat, diesen Mann müssen wir heilig sprechen, der verdient es, dass er für uns als Vorbild dasteht."

Sie erwähnten, dass Peter Faber viel reiste. Unter anderem war er in Deutschland, zu Zeiten der Reformation und der Konfessionskriege. Welche Haltung zeichnete ihn in so schwierigen Situationen aus?

„Seine primäre Haltung war die, dass er überall den Frieden gesucht hat, die Versöhnung zwischen den verschiedenen Parteien. So war er auch sehr sensibel für das, was fehlte. Er hat wahrgenommen, dass diese Spaltung vor allem darauf zurückzuführen ist, dass das allgemeine Volk vom Glauben kaum eine Ahnung hat und deshalb manipulierbar war. Deshalb hat er versucht, einfach das Evangelium zu verkünden und vor allem die Priester, also die Multiplikatoren, auszubilden zu formen vor allem dadurch, dass er sie in Exerzitien begleitet hat. Peter Faber hat sehr vielen Leuten die Exerzitien gegeben, die dann selber in die Gesellschaft eingetreten sind, etwa Petrus Canisius."

Selige und Heilige „bewegen“ immer. Das ist, warum sie selig bzw. heilig sind. Was ist das „Bewegende“ von Peter Faber, also das an ihm, was Glaubende dazu bringen kann, sich in Bewegung zu setzen?

„Das, was heute Menschen noch bewegt und bewegen kann und soll, ist sicher, dass er der Meister der Gewissenserforschung und auch der geistlichen Unterscheidung ist. Er hat in den Augen des Ignatius wie kein anderer es verstanden, die Exerzitien zu geben. Ignatius hat das einmal auch so ausformuliert, Peter Faber ist sogar fähig, das Wasser aus den Steinen herauszuziehen. Das, as verhärtet ist, wieder gleichsam lebendig zu machen, den abgestorbenen Glauben zu vertiefen und zu erneuern."

(rv 17.12.2013 gs)








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