Österreich: Töten als ärztliche Dienstleistung keine Option
Katholisches Lob für ein politisches Vorhaben: Die geplante Verankerung des Euthanasie-Verbotes
und des Gesetzesanspruchs auf palliativmedizinischer Begleitung in der österreichischen
Verfassung findet die volle Zustimmung des Instituts für medizinische Anthropologie
und Bioethik (IMABE). Der Direktor des Instituts, Johannes, Bonelli, bezeichnet das
Vorhaben als „demokratiepolitischen Meilenstein". Die Regierung trage damit zu einer
„neuen Kultur des Sterbens und der Leidbewältigung" bei. Würde hingegen Tod als professionelle
Dienstleistung geboten, so befördere dies eine gegen den Menschen selbst gerichtete
„Kultur des Todes". Es sei „wirklichkeitsfremd", hinter einem Euthanasieverbot die
Einschränkung der Autonomie des Individuums oder gar den Zwang von Ärzten zu einer
Lebensverlängerung um jeden Preis zu sehen, betonte Bonelli. Aus dem Recht auf Selbstbestimmung
sei nicht ein Recht auf Selbsttötung anzuleiten, und schon gar nicht das Recht oder
die Pflicht des Arztes zur Tötung seiner Patienten.