Kardinal Marx verteidigt Kapitalismus-Kritik des Papstes
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat die Kapitalismus-Kritik von Papst Franziskus
verteidigt. Die Worte richteten sich nicht gegen die Marktwirtschaft, betont Papstberater
Marx. In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ schreibt
er, Franziskus wolle daran erinnern, dass die Wirtschaft dem Gemeinwohl zu dienen
habe und nicht umgekehrt. Weltweit gebe es eine Trend zur Ökonomisierung aller Lebensbereiche,
die den Rhythmus der Gesellschaft von den Verwertungsinteressen des Kapitals abhängig
mache, so Marx. „Genau das kritisiert der Papst zu Recht“, schreibt der Münchner Kardinal.
Er äußerte sich zu der Debatte über das unlängst veröffentlichte Lehrschreiben „Evangelii
Gaudium“. Kritiker werfen dem Papst eine einseitige Sicht auf den Kapitalismus vor.
Die Kirche biete zudem keine neuen Lösungen im Kampf gegen die Armut und schüre stattdessen
Vorurteile gegenüber den Reichen. Dieser Vorwurf sei falsch, schreibt Marx.