Die oberste religiöse Autorität Saudi-Arabiens hat Selbstmordattentate mit ungewohnt
deutlichen Worten verurteilt. „Sich selbst im Namen des Islam in die Luft zu sprengen
ist ein großes Verbrechen“, sagte nach Angaben von Asianews der saudische Großmufti
Scheich Abdul Aziz bin Abdullah al-Sheikh bei einer Konferenz in Riad. Kamikaze-Terroristen
seien „Kriminelle, die in die Hölle gehen werden“, sie hätten „ihr Gehirn weggeworfen“
und würden „sich selbst und die Gesellschaft“ ruinieren. Am 5. Dezember hatten saudische
Kamikaze-Kämpfer im Jemen einen Anschlag verübt, bei dem 56 Menschen starben. Auch
15 der 19 Attentäter des 11. September 2011 waren Saudis. In den vergangenen Monaten
haben die saudischen Autoritäten nach Medienberichten mehr Anstrengungen unternommen,
um Al-Kaida-Terroristen auf der arabischen Halbinsel aufzuspüren. Der Großmufti hatte
bereits vor drei Jahren Terrorismus als unislamisch bezeichnet.