D: Kieler Landtag will Neuordnung des Staat-Kirche-Verhältnisses
Schleswig-Holstein strebt die Einrichtung einer Kommission auf Bundesebene an, die
das Staat-Kirche-Verhältnis untersucht. Im Mittelpunkt stehen die sogenannten Staatsleistungen
an die Kirchen, die auf die Kirchenenteignungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurückgehen.
Einem entsprechenden Antrag der Fraktionen von SPD, Grünen und den SSW-Abgeordneten
stimmte eine Mehrheit der Parlamentarier auf ihrer Sitzung am Donnerstag in Kiel zu.
Dagegen votierte die CDU. Die Untersuchung soll auch die Notwendigkeit eines Staatskirchenvertrages
untersuchen. Es gehe nicht darum, den Kirchen die Unterstützung zu entziehen, sagte
Justizministerin Anke Spoorendonk (SSW). Zu klären sei vielmehr die grundsätzliche
Frage, „inwiefern das Mittel des Staatskirchenvertrages noch zeitgemäß ist oder ob
sich andere und besser geeignetere Wege finden, den Kirchen die Unterstützung zu geben,
die ihnen zusteht“. Das Land könne aber eine Neuordnung nicht allein vollbringen.
„Deswegen unterstütze ich die Idee einer Enquetekommission, die gemeinsam mit Fachleuten
deutschlandweit eine Lösung sucht, die dem Anliegen der Kirchen ebenso Rechnung trägt
wie den gesellschaftlichen Veränderungen und den Bedürfnissen der Länder und ihrer
Haushalte.“ (kna 13.12.2013 sta)