2013-12-12 12:31:56

„Benedikt XVI. war Meister der Kommunikation“


Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat den emeritierten Papst Benedikt XVI. vor dem Vorwurf in Schutz genommen, persönlich für Kommunikationspannen während seines Pontifikats verantwortlich zu sein. Insbesondere in der Affäre um den Holocaustleugner Richard Williamson habe sich der Papst selbst 2009 als „Meister der Kommunikation“ gezeigt, sagte Schönborn am Mittwoch in Rom. „Desaströs“ sei damals allerdings die interne Kommunikation im Vatikan gewesen. Daran trage Benedikt XVI. jedoch keine Schuld, so der Wiener Kardinal. Dass er sich dennoch in einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt und darin die Verantwortung übernommen habe, mache seine Größe als Kommunikator aus. Der für den Fall unmittelbar zuständige Kardinal Dario Castrillon Hoyos sowie der damalige Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone hätten hingegen keinerlei Verantwortung für die Affäre übernommen, obwohl dies eigentlich zu erwarten gewesen wäre, kritisierte Schönborn.

Zudem kritisierte Schönborn eine mangelnde Wertschätzung Benedikts XVI. in Deutschland. Nach einer kurzen Phase der Euphorie unmittelbar nach der Wahl hätten sich Ignoranz und Unverständnis ausgebreitet. Auch als Theologe werde Benedikt XVI. in seiner Heimat nur unzureichend gewürdigt. Schönborn äußerte die Einschätzung, dass Benedikt XVI. einst als der große Klassiker unter den Theologen des 20. Jahrhunderts gelten werde. Ebenso wie John Henry Newman für das 19. Jahrhundert werde Ratzinger für das 20. Jahrhundert der Theologe sein, dessen Werk die Jahrhunderte überdauere wie jene eines Augustinus oder eines Thomas von Aquin.

(kap 12.12.20133 sk)







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