2013-12-12 11:07:48

Papst-Appell gegen Menschenhandel: „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“


RealAudioMP3 Vor Botschaftern aus 16 Staaten sowie aus Palästina hat Papst Franziskus mehr Einsatz gegen Menschenhandel gefordert. Das Thema liege ihm sehr am Herzen, sagte er bei einer Audienz am Donnerstag. Menschenhandel sei „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

„Sie ist eine Form von Sklaverei und leider immer stärker verbreitet. Jedes Land ist betroffen, und vor allem die verletztlichsten Mitglieder einer Gesellschaft werden zu Opfern: Frauen und Mädchen, Kinder, Behinderte, Arme. Dabei sehen wir Christen gerade in ihnen das Gesicht Jesu Christi, der sich mit den Kleinsten und Bedürftigsten identifiziert hat. Auch andere, die sich nicht auf einen Glauben beziehen, teilen das Mitgefühl für die Leiden dieser Menschen. Zusammen können und müssen wir uns engagieren, dass sie befreit werden und dass dieser furchtbare Handel ein Ende findet.“

Man spreche von Millionen Opfern von Menschenhandel, ob in Zwangsarbeit oder sexueller Ausbeutung, so Papst Franziskus. All das könne „nicht so weitergehen“, es sei nicht nur eine „schwere Verletzung der Menschenrechte der Opfer“, sondern auch „eine Niederlage der Menschheit“.

„Wer guten Willens ist, ob er sich zu einer Religion bekennt oder nicht, kann nicht zulassen, dass diese Frauen, Männer, Kinder wie Objekte behandelt werden, dass sie betrogen, vergewaltigt, oft verkauft, getötet oder zumindest physisch und psychisch zerstört werden. Das ist eine Schande! Menschenhandel ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Wir müssen unsere Kräfte vereinen, um die Opfer zu befreien und dieses immer aggressivere Verbrechen zu stoppen, das die grundlegenden Werte der Gesellschaft und auch die internationale Sicherheit und das Recht, die Wirtschaft, die Familien und das gesellschaftliche Zusammenleben bedroht.“

Nötig sei jetzt „ein entschiedenerer politischer Wille, um an dieser Front zu siegen“, fuhr der Papst fort. Es gebe eine Verantwortung den Opfern des Menschenhandels gegenüber: Ihre Rechte müssten respektiert werden, und „die Korrupten und Kriminellen“ dürften sich nicht „der Justiz entziehen können“. Ein „gesetzgeberisches Handeln in den Herkunfts-, Transit- und Ankunftsländern“ könne „das Problem vermindern“. Es sei „kein Zufall“, dass Menschenhandel auch mit Drogen- und Waffenhandel zusammenhänge.

„Um gute Ergebnisse zu erzielen, muss die Bekämpfung von Menschenhandel auch im Kultur- und im Medienbereich greifen. Und hier sollten wir unser Gewissen erforschen: Wie oft erlauben wir es, dass ein menschliches Wesen wie ein Objekt behandelt wird – exponiert, um ein Produkt an den Käufer zu bringen oder um unmoralische Wünsche zu befriedigen? Die menschliche Person sollte man nie verkaufen und kaufen können wie ein Produkt! Wer sie – auch indirekt – ausbeutet, wird zum Komplizen dieser Unterdrückung.“

(rv 12.12.2013 sk)








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