„Tröstet, tröstet
mein Volk, spricht euer Gott.“ Über diesen Satz aus dem Buch Jesaja hat Papst Franziskus
an diesem Dienstag gepredigt. Wir sollten keine Angst haben vor dem Trost Gottes,
denn in diesem Trost steckt die Kraft zum Neuanfang, ja sogar zur neuen Schöpfung,
so Franziskus:
„Er schafft die Dinge neu. Und die Kirche wird nicht müde
zu sagen, dass diese Neuschöpfung sogar herrlicher ist als die Schöpfung selbst. Der
Herr schafft noch wunderbarer neu... Das Volk Gottes hatte immer diese Vorstellung,
diesen Gedanken, dass der Herr kommen würde, um es (mit seinem Trost) zu besuchen...
Das ist die Hoffnung Israels: Er wird es mit diesem Trost besuchen.“
Und
dieser Trost sei neue Schöpfung. Gott schaffe allerdings „nicht alles auf einmal wieder
neu, sondern viele Male“. Er tue das, indem er Hoffnung bringe: „Immer macht er eine
Tür auf, immer!“ Der Herr bringe Hoffnung, und diese werde „im christlichen Leben
zu einer wahren Festung“.
„Wenn ein Christ die Hoffnung vergisst oder, schlimmer
noch, verliert, dann hat sein Leben keinen Sinn. Dann ist es so, als ob sein Leben
vor einer Mauer stünde: Ende. Aber der Herr tröstet uns und schafft uns neu – mit
der Hoffnung. Er tut das mit einer besonderen Nähe zu jedem Einzelnen, wie das unsere
Lesung von heute am Schluss schreibt: ,Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide,
er sammelt sie mit starker Hand; die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe
führt er behutsam.‘ Dieses Bild, wie er die Lämmchen auf der Brust trägt und die Mütter
behutsam führt: Das ist die Zärtlichkeit. Der Herr tröstet uns mit Zärtlichkeit.“
„Zärtlichkeit“,
„tenerezza“: Franziskus griff damit ein Wort auf, das er in seiner Predigt bei der
Amtseinführung am 19. März mehrmals genannt hat. Der mächtige Gott habe „keine Angst
vor der Zärtlichkeit“, ja er werde zu Zärtlichkeit: „Er wird Kind, er macht sich klein.“
In den vierzig Tagen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt habe Jesus in erster Linie
seinen Jüngern Trost gespendet:
„Sich nähern und Hoffnung geben – sich nähern
mit Zärtlichkeit. Denken wir an die Zärtlichkeit, die er mit den Aposteln hatte, mit
Maria Magdalena, mit den Emmaus-Jüngern. Er nähert sich mit Zärtlichkeit: ,Gib mir
zu essen.‘ Zu Thomas: ,Leg deinen Finger in meine Seite‘. So ist der Herr immer. Das
ist der Trost des Herrn. Er gebe uns allen die Gnade, keine Angst vor seinem Trost
zu haben, offen zu sein: ihn zu erbitten, ihn zu suchen. Sein Trost wird uns Hoffnung
geben und wird uns die Zärtlichkeit von Gottvater spüren lassen.“