D: Kolpingwerk feiert 200. Geburtstag seines Gründers
Das Kolpingwerk hat am Sonntag den 200. Geburtstag seines Gründers Adolph Kolping
gefeiert. Bei einer Messe in Kolpings Taufkirche Sankt Martinus in Kerpen sagte der
Kölner Kardinal Joachim Meisner, der Priester und Sozialreformer sei nicht nur für
das Rheinland, sondern für Europa und die ganze Welt zum Segen geworden.
Der
Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Ottmar Dillenburg, würdigte den Verbandsgründer
bei einem weltweit übertragenen Gottesdienst in der Kölner Minoritenkirche, wo Kolping
begraben ist. Er habe sich von den Nöten seiner Zeit anrühren lassen und durch sein
Handeln seinen Teil zur Lösung der Sozialen Frage beigetragen.
Der auch als
Gesellenvater bezeichnete Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln
geboren. Er gründete 1849 in Köln den ersten katholischen Gesellenverein, um damit
in Zeiten der Industrialisierung und großer gesellschaftlicher Umbrüche jungen Wandergesellen
Halt zu geben. Heute zählt der Sozialverband, der sich für Familien, die berufliche
Bildung und die Eine Welt engagiert, 400.000 Mitglieder in 61 Ländern. In Deutschland
gibt es 260.000 Mitglieder in 2.600 örtlichen Kolpingsfamilien.
Meisner sprach
von einem „großen sozial-religiösen Werk“. Der 1991 seliggesprochene Kolping und sein
Werk wüssten um die Wichtigkeit von Arbeit für ein „gesundes Familien- und Menschenleben“
sowie die Unverzichtbarkeit eines lebendigen Gottesglaubens, sagte der Kardinal, der
Protektor (Schirmherr) des Internationalen Kolpingwerkes ist.
Nach den Worten
Dillenburgs müssen auch heute weltweit soziale Probleme gelöst werden. „Es ist ein
himmelschreiendes Unrecht, dass mehr als eine Milliarde Menschen in bitterster Armut
lebt“, sagte der Generalpräses. Weiter sei nicht zu akzeptieren, dass so viele Menschen
unter Unrecht und Unterdrückung litten. Millionen von jungen Menschen werde der Zugang
zu Bildung versperrt. Dem Kolpingwerk sei es gelungen, die entwicklungspolitische
Zusammenarbeit mit Gruppen in benachteiligten Ländern auszubauen und so den Grundgedanken
des am 4. Dezember 1865 verstorbenen Kolpings in die Gegenwart zu übersetzen.