Deutsch-tschechischer Christbaum auf dem Petersplatz
Schon an diesem Donnerstag
- einen Tag früher als geplant - wurde auf dem Petersplatz in Rom der Christbaum aufgestellt.
Er kommt dieses Jahr aus der Oberpfalz: Die Stadt Waldmünchen, direkt an der tschechischen
Grenze gelegen, schenkt dem Papst eine 25 Meter hohe Fichte. Doch in den vergangenen
Tagen herrschte Verwirrung: Wie bayerisch ist dieser Baum überhaupt? Radio Vatikan
ist auf den Petersplatz geeilt und hat dort mit Alois Frank, dem Organisator des Transports,
über die Herkunft des Baumes gesprochen:
„Die Fichte kommt aus dem bayerisch-tschechischen
Grenzgebiet, und zwar von der tschechischen Seite. Unsere Nachbargemeinde ist die
Stadt Domažlice. Und in diesem Waldgebiet von der Stadt Domažlice ist dieser Baum
gestanden. Die Gemeinde Domažlice hat gesagt, bei uns steht eine tolle Fichte, und
wenn die euren Ansprüchen oder den Ansprüchen des Vatikans entspricht, dann würden
wir euch die schenken.“
Da konnten die Waldmünchner natürlich nicht nein
sagen. Der Baum ist somit nicht bayerisch, dafür wurde aber der Transport von bayerischer
Seite durchgeführt. Denn die Lieferung übernahm der Verein der Trenckfestspiele Waldmünchen,
dessen Vorsitzender Alois Frank ist. Noch während der Amtszeit von Papst Benedikt
XVI. hatten sich die Oberpfälzer für die Christbaumaktion beworben. Dass jetzt Franziskus
Papst sei, mache keinen Unterschied, erklärt Frank auf dem Petersplatz, wo mit Motorsägen
tatkräftig am Aufbau der Fichte gearbeitet wird:
„Das Ziel ist, aus der
Mitte Europas einen Christbaum in die Mitte der Christenheit nach Rom zu bringen.
Für uns ist das natürlich eine große Ehre. Und wir sind jetzt ganz stolz, dass wir
es geschafft haben.“
Rund drei Tage war der Tross unterwegs. In Regensburg
hatte Bischof Rudolf Voderholzer den Baum gesegnet, in München der bayerische Staatssekretär
Bernd Sibler den Transport verabschiedet. Über den Brenner und die Apenninen ging
es dann innerhalb von 15 Stunden ,non stopp' nach Rom, erzählt Frank. Der Christbaum
für den Papst war sogar so pünktlich, dass er nun schon einen Tag früher steht als
geplant.