Das indische Parlament diskutiert seit diesem Donnerstag erneut über die Einführung
von Strafen für interreligiöse Gewalt. Der entsprechende Gesetzentwurf sieht vor,
dass die Zentralregierung in Fällen interreligiöser Gewalt direkt eingreifen kann.
Das berichtet der römische Pressedienst asianews. Vertreter der Hindus sehen das mögliche
Gesetz teilweise kritisch: Der Kandidat der ultranationalistischen Oppositionspartei
„Bharatiya Janata“ für das Amt des Premierministers, Narendra Modi, sieht es als Versuch,
die Autorität der einzelnen indischen Bundesstaaten zu beschneiden. Modi ist Regierungschef
im Bundesstaat Gujarat, wo im Jahr 2002 bei einem Massaker 2.000 Muslime von Hinduisten
getötet worden waren. Bis zur Schließung der Wintersitzung des indischen Parlaments
am 20. Dezember soll eine Entscheidung über die Einführung oder Ablehnung des Gesetzes
gefallen sein. Eingebracht wurde der Entwurf zum „Communal Violence Bill“ (Cvb) vom
Nationalen Gremium „National Advisory Council“ (Nac).