Vatikan/Deutschland: Zusammenarbeit im Kampf gegen Geldwäsche
Der Vatikan und Deutschland
wollen im Kampf gegen Geldwäsche künftig zusammenarbeiten. Die vatikanische Finanzaufsichtsbehörde
AIF und die Zentralstelle für Verdachtsmeldungen des Bundeskriminalamtes (BKA) schlossen
am Mittwoch ein Abkommen zum Austausch von Informationen über Geldflüsse, wie der
Vatikan mitteilte. Wir haben den AIF-Direktor René Brülhart telefonisch erreicht.
Er sagt uns:
„Dieses Memorandum stärkt die internationale Reichweite der
AIF und integriert den Heiligen Stuhl und den Staat der Vatikanstadt in die koordinierten
globalen Bemühungen zum Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terrorismus.
Es geht darum Informationen auszutauschen.“
Das Memorandum folge der Standardvorlage,
die von der Egmont-Gruppe, der globalen Organisation nationaler Finanzaufsichtsbehörden,
entwickelt wurde. Brülhart:
„Dieses Abkommen ist ein Bekenntnis der Transparenz,
die der Heilige Stuhl verfolgt.“
Ihr gehört seit Juli auch die AIF an.
Ähnliche Abkommen schloss die vatikanische Behörde bislang mit den USA, Belgien, Italien,
Spanien, Slowenien und den Niederlanden. Unterzeichnet wurde die Übereinkunft vom
Präsidenten der AIF, Kardinal Attilio Nicora, und dem Direktor der Zentralstelle für
Verdachtsmeldungen des BKA, Michael Dewald. Es unterstreiche die guten Beziehungen
des Heiligen Stuhls und werde die künftige Arbeit erleichtern.