Tausende Menschen
kamen ums Leben, als der Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen wütete, Millionen sind
obdachlos und traumatisiert. Mittlerweile sind seitdem drei Wochen vergangen, doch
den Überlebenden drohen neue Gefahren: Zahlreiche Trink- und Abwasserleitungen sind
zerstört, Brunnen verunreinigt. Aufgrund des verschmutzten Wassers können sich Epidemien
wie Cholera und Typhus leicht ausbreiten - besonders Kinder sind gefährdet, berichten
die Salesianer Don Boscos von den Philippinen. Dass dringend weitere Hilfe nötig ist,
hat Ende vergangener Woche auch die UN-Koordinatorin auf den Philippinen, Luiza Carvalho,
betont: Es gebe mehr als 3,8 Millionen Menschen ohne Obdach. Vielen sei komplett die
Lebensgrundlage entzogen worden. Nach dem schlimmsten Taifun, der je auf Land getroffen
ist, sind die Philippinen noch sehr weit von der Normalität entfernt, berichten Mitarbeiter
der Hilfswerke vor Ort. Mit einem von ihnen hat Gerlinde Wallner von Radio Stephansdom
gesprochen, hier ihr Bericht:
Der Taifun hinterließ eine unfassbare Schneise
der Verwüstung: Tausende Quadratkilometer, die dem Erdboden gleich gemacht wurden,
zerstörte Häuser, Existenzen wurden vernichtet. Millionen Menschen sind auf Monate
hinaus auf Hilfe angewiesen. Die Caritas hat mit ihrem Netzwerk an Hilfe bisher rund
eine halbe Million Menschen erreicht – die Nothilfe, die erste Phase der Hilfe, sei
gut angelaufen, erzählt Andreas Zinggl, einer von insgesamt vier Katastrophenhelfern
der Caritas Österreich, die sich derzeit im Katastrophengebiet befinden. Jetzt geht
es vor allem um den Wiederaufbau: die Lebensgrundlage der Menschen wurde durch den
Taifun zerstört, durch die massiven Verwüstungen werden auch die nächsten Ernten ausfallen.
Nach wie vor sind die Menschen also auf Hilfsgüter angewiesen. Nach Angaben der philippinischen
Regierung reichen diese jedoch nur noch bis Dezember – eine Einschätzung, die Katastrophenhelfer
Andreas Zinggl teilt. Beeindruckt ist er angesichts dessen vom Optimismus und Engagement
der betroffenen Bevölkerung, die nicht aufgibt und die sich dankbar über jede Form
der Hilfe zeige. Die Caritas schnürt Hilfspakete, die vom Fischerboot im Wert von
etwa 500 Euro bis hin zum Baumaterialpaket inklusive Wellblech, Holz, Säge und Nägeln
im Wert von zirka 85 Euro reichen.