2013-11-29 15:07:06

Franziskus kündigt 2015 Motto-Jahr zu geistlichen Berufungen an


RealAudioMP3 Papst Franziskus stellt das Jahr 2015 in das Zeichen geistlicher Berufungen. Das Motto-Jahr kündigte der Papst an diesem Freitag am Ende eines Treffens mit Vertretern der Vereinigung männlicher Ordensoberer im Vatikan an. Papst Benedikt hatte in seiner Amtszeit ein Priesterjahr und das Jahr des Glaubens ausgerufen.

Es war eine überraschende Ankündigung. Papst Franziskus gab die Nachricht sozusagen auf der Türschwelle bekannt, kurz vor seinem Abschiedsgruß an die 120 Ordensoberen, die er am Morgen im Vatikan traf. Das geht aus einer Erklärung der Ordensoberen im Anschluss an die Begegnung hervor. Mit drei Stunden habe sich der Papst viel mehr Zeit als geplant für das Treffen genommen, das überaus „brüderlich“ verlaufen und Dialogcharakter gehabt habe, heißt es in der Erklärung weiter.

Franziskus habe das geweihte Leben als „prophetisch“ gewürdigt: „Das sind Männer und Frauen, die die Welt aufwecken können“, sagte der Papst laut der Erklärung wörtlich. Mit Blick auf die Berufungen habe der Papst von „jungen Kirchen, die neue Früchte hervorbringen“, gesprochen Die Kirche müsse hier die Inkulturation des Charismas „neu denken“, formulierte der Papst. Sie müsse für Verfehlungen um Verzeihung bitten und mit Scham apostolische Misserfolge betrachten, die durch Missverständnisse in diesem Bereich zustande gekommen seien. Der Papst nannte hier als ein Beispiel die Chinamission des Jesuiten Matteo Ricci. Weiter appellierte er, die religiösen Institute müssten sich für Menschen verschiedener Kulturen, die die Charismen unterschiedlich leben, öffnen – mehr internationale Vielfalt, so sein Appell.

Als wesentlich hob der Papst dabei die Ausbildung hervor: Sie müsse spirituell, intellektuell, gemeinschaftlich und apostolisch sein, so der Papst. Mittels eines ehrlichen und offenen Dialoges über alle Lebensaspekte müsse jede Form der Überheblichkeit und des Klerikalismus vermieden werden. Dabei solle die Ausbildung „handwerklich“ und praktisch, keinesfalls „polizeihaft“ sein: „Man akzeptiert die Sünder, aber nicht die Korrupten“, formulierte der Papst als Faustregel. Zu einem brüderlichen Umgang unter Geistlichen gehöre auch, dass man Konflikte einzelner Kirchenmitglieder nicht „verwaltet“, sondern sich ihrer annehme, sie „zärtlich streichelt“, so der Papst.
Als dringlichste Aufgabe der Ordensgemeinschaften sieht Franziskus die Zuwendung zu den menschlichen Randgebieten und den Ausgeschlossenen. Im kulturellen und Bildungsbereich sieht er weitere Aufgaben der Gemeinschaften.

(rv 29.11.2013 pr)








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