Dialograt berät über „Religionen und Zivilgesellschaft“
Die heutigen Gesellschaften
sind nicht nur multikulturell, sondern oft auch multireligiös. Der Päpstliche Rat
für den interreligiösen Dialog wird bei seiner derzeit stattfindenden Vollversammlung
über die Herausforderungen für die Religionen in den heutigen Zivilgesellschaften
debattieren. Die letzte Plenarsitzung war vor fünf Jahren, deshalb geht es auch um
eine Rückschau auf die vergangenen Jahre. Pater Indunil Kodithuwakku vom Päpstlichen
Dialograt ist Untersekretär des Rates. Er sagte uns:
„Meiner Meinung nach
sind interreligiöser Dialog und die ökumenischen Gespräche eng miteinander verbunden.
Denn mittlerweile ist es so, dass wir Christen – egal welcher Konfession – uns gegenseitig
unterstützen müssen, wenn es darum geht, mit anderen Religionen zu sprechen.“
Der
Untersekretär des Dialogrates stammt aus Sri Lanka. Der Inselstaat lebt erst seit
drei Jahren, als ein langer Bürgerkrieg zu Ende ging, in relativem Frieden.
„Aus
eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, dass sich Religionen gegenseitig respektieren
und gemeinsam für den Frieden einsetzen. Konkret war beispielsweise in Sri Lanka ein
Dokument sehr wichtig, das 2011 zusammen mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen und
dem evangelischen Weltbund erschienen ist. Darin geht es um das gemeinsame Zeugnis
aller Christen in einem multireligiösen Kontext. In Sri Lanka bin ich in einer gemischt
christlich-buddhistischen Familie aufgewachsen. Da spielt der Dialog eine enorm wichtige
Rolle.“
Bei der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für den interreligiösen
Dialog nehmen bis Donnerstag neben den Mitglieder des Rates auch Gäste aus Sudan,
Indonesien, Nigeria und Kanada teil.