Zentralafrikanische Republik: GfbV fordert Schutz der Zivilbevölkerung
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den sofortigen Einsatz von UN-Friedenstruppen
in dem Land gefordert, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Jeder zehnte Bürger des
Landes sei wegen der Gewalt bereits auf der Flucht. Nur UN-Friedenstruppen könnten
ein Massensterben verhindern. Am Montag berät der Weltsicherheitsrat über den Einsatz
von Friedenstruppen. Während UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Frankreich für die
Entsendung von bis zu 6000 UN-Blauhelmsoldaten plädieren, will die USA nur die von
der Afrikanischen Union entsandte MISCA-Friedenstruppe finanziell fördern. Die Spannungen
zwischen verfeindeten Ethnien und Religionsgemeinschaften haben in den letzten Monaten
massiv zugenommen. Nach der Machtübernahme der überwiegend muslimischen Seleka-Rebellen
im März 2013 hatte es zahlreiche Übergriffe ihrer Kämpfer auf Christen und Bahai'i
gegeben. Priester, Gläubige und Kirchengebäude wurden angegriffen, von Christen bewohnte
Häuser wurden niedergebrannt. Selbst die Kathedrale der Hauptstadt Bangui und soziale
Einrichtungen der Kirchen wurden von Seleka-Kämpfern attackiert. Daraufhin bauten
Christen Bürgerwehren auf, die wiederum Muslime alleine aufgrund ihres Glaubens verfolgen.
Die USA und Frankreich warnten letzte Woche vor einem Völkermord in der Zentralafrikanischen
Republik. Christen stellen rund 75 % der Bevölkerung (40 % Protestanten, 35 % Katholiken),
nur rund 10 % sind Muslime und 10 % gehören indigenen Religionen an. (pm 24.11.2013
mc)