2013-11-24 14:48:41

Papst gedenkt der großen Hungersnot in der Ukraine unter Stalin


Papst Franziskus hat beim Angelusgebet der Millionen Toten bei der Hungersnot vor 80 Jahren in der Ukraine gedacht. Die Hungersnot, die auch „Holodomor“ genannt wird, war vom stalinistischen Regime verschuldet worden. Zum achtzigsten Gedenktag am 23. November hatten die örtlichen Kirchenoberhäupter einen Appell veröffentlicht. Die Erinnerung an das Verbrechen trage zum sozialen Frieden bei und zur Verständigung zwischen den Menschen, so die Kirchenführer. Auch der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, veröffentlichte eine Videobotschaft, in der er diesen verbrecherischen „Genozid“ als Mahnung für die Zukunft bezeichnete. Dem „Holodomor“ (Tötung durch Hunger) fielen 1932 und 1933 nach ukrainischen Schätzungen 3,5 Millionen Menschen zum Opfer. Die Kontroverse über die Schuld Stalins an der Hungersnot hält bis heute an. Die Ukraine bemüht sich seit ihrer Unabhängigkeit um eine internationale Anerkennung der Hungersnot als Völkermord. Sie beruft sich darauf, dass Stalin die Katastrophe systematisch provoziert habe. Russland lehnt eine Anerkennung als Völkermord bislang ab. Moskau verweist darauf, dass auch Russen Opfer der Hungersnot wurden. Nach neueren Forschungen westlicher Historiker war eine Verkettung mehrerer Umstände, eine brutale Zwangskollektivierung und Unterdrückung von Widerstand durch Stalin sowie Ernteausfälle aufgrund schlechter Witterung, für die Hungersnot verantwortlich. Das europäische Parlament erkannte den Holodomor 2008 als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ an.

(or 24.11.2013 mc)








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