Franziskus: „Vergesst nie den liebenden Blick Jesu!“
„Wie ist euer
Name? Worum bittet Ihr? Um den Glauben! Was schenkt der Glaube? Das ewige Leben!“
Mit diesem liturgischen Frage- und Antwort-Spiel hat Papst Franziskus am Samstagnachmittag
35 Taufbewerber aus verschiedenen Ländern der Welt offiziell in den Katechumenat aufgenommen,
weitere 500 Taufbewerber aus 47 Ländern der Welt waren anwesend. Franziskus überreichte
ihnen das Evangelium und ermutigte sie, sich freudig auf die Begegnung mit Christus
in der Taufe vorzubereiten:
„Er wird nie müde, euch zu erwarten, er verlässt
euch nie, und ist so geduldig, den rechten Moment für die Begegnung mit euch abzuwarten.
Und wenn er euch begegnet, ist es nie eine hastige Begegnung, denn Gott will lange
bei uns bleiben, um uns zu stützen, zu trösten und seine Freude zu schenken. Unser
Gott dürstet nach uns. Das ist das Herz Gottes. Es ist schön das zu hören!“
Der
Glaube sei ein Weg, den der Herr mitgehe. Es gebe auf diesem Weg Augenblicke, in denen
man sich müde und verwirrt fühle. Der Glaube aber gebe die Sicherheit, dass Jesus
immer da sei, auch in den schmerzhaften und schwer zu verstehenden. Niemals sollten
die Katechumenen den liebevollen Blick Jesu vergessen:
„Geht in Frieden,
aber mit viel Frieden. Geht voller Freude, denn der Herr hat euch angeschaut, der
Herr liebt euch, der Herr geht mit euch euren Weg. Und ich wünsche euch, dass der
Herr immer bei euch sei.“
Der Wortgottesdienst mit den Katechumenen (Taufbewerbern)
gehört zu den großen Ereignissen des „Jahres des Glaubens“, das am Sonntag nach 13-monatiger
Dauer mit einem Festgottesdienst im Vatikan zu Ende ging. Es war am 11. Oktober 2012,
50 Jahre nach Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65), eröffnet worden.
Durch Glaubensveranstaltungen in den Ortskirchen, aber auch durch Wallfahrten nach
Rom sollten die Impulse des Konzils neu belebt werden. Zu den großen römischen Ereignissen
kamen rund achteinhalb Millionen Gläubige aus aller Welt in die Ewige Stadt.
Das
Katechumenat war in der alten Kirche die Vorbereitungszeit von Menschen auf den Eintritt
in die Kirche. Vor der Taufe mussten sie sich in mehreren Ausbildungs- und Lernschritten
auf das Sakrament und den Eintritt in die kirchliche Gemeinschaft vorbereiten. Mit
der Praxis der Kindertaufe trat die Bedeutung des Katechumenats zurück. In den vergangenen
Jahrzehnten entschieden sich zunehmend Erwachsene, die nicht als Kind getauft worden
waren, für den Eintritt in die Kirche. Zur Vorbereitung auf diese Erwachsenentaufen
wurden Lernprogramme und verschiedene Stufen der Aufnahme in die Kirche eingeführt,
die dann mit der Spendung des Taufsakraments ihren Abschluss finden.