2013-11-24 11:22:15

Abschluss des Jahr des Glaubens: „Jesus im Zentrum der Geschichte“


RealAudioMP3 Im Zentrum des christlichen Glaubens steht nicht eine abstrakte Lehre, sondern die Person Jesus Christus. Dieser sei Zentrum der Schöpfung sowie der „Geschichte der Menschheit und jedes Menschen“, sagte Papst Franziskus am Sonntag bei der Messe zum Abschluss des Jahrs des Glaubens. 60.000 Menschen waren zum Christkönigsfest auf den Petersplatz geströmt, um gemeinsam den Abschluss dies noch unter Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahres zu begehen. Franziskus dankte unter Applaus seinem Vorgänger für diese Initiative.

„Christus ist das Zentrum der Geschichte der Menschheit, und er ist auch das Zentrum der Geschichte eines jedes Menschen. Ihm können wir unser Freuden und Hoffnungen, unsere Trauer und Ängste, die in unser Leben eingewoben sind, anvertrauen. Wenn Jesus im Zentrum steht, dann werden auch die dunkelsten Momente unserer Existenz hell, und er gibt uns Hoffnung, wie es auch dem guten Schächer im heutigen Evangelium geschieht.“

Sobald Jesus jedoch an den Rand gedrängt und durch etwas Anderes ersetzt werde, schade dies den Menschen und ihrer Umwelt, so Franziskus. Mit Blick auf das Tagesevangelium vom guten und bösen Schächer am Kreuz sagte er:

„Es wird uns gut tun, heute auch an unsere eigene persönliche Lebensgeschichte zu denken und immer wieder, aber mit dem Herzen, zu rufen: Denk an mich, wenn du in deinem Reich bist! Jesus, denk an mich, denn ich will gut werden, aber ich habe nicht die Kraft dazu, ich kann nicht, ich bin Sünder! Aber du kannst an mich denken, denn Du bist im Zentrum, in deinem Reich! Wie schön ist das! Rufen wir alle heute: Denk an mich, Herr, der Du im Zentrum stehst, wenn du in dein Reich kommst.“

Jesus verurteile niemand. Er verkünde „das Wort von der Vergebung, nicht das von der Verurteilung“. Wenn der Mensch den Mut aufbringe, diese Vergebung anzunehmen, lasse ihn Gott nie mehr fallen.

„Der Herr gibt immer mehr, er ist so großzügig, er gibt immer mehr, als man bittet. Du bittest an ihn darum, an dich zu denken und er führt dich in sein Reich! Jesus ist wirklich die Mitte unserer Sehnsucht nach Freude und Heil. Gehen wir gemeinsam auf diesem Weg.“

Vor der Messe waren erstmals die im Vatikan aufbewahrten Reliquien des Apostels Petrus öffentlich gezeigt worden. Nach der Predigt nahm Franziskus die bronzefarbene Kassette mit den mutmaßlichen Knochenresten des Apostels für einige Momente in den Arm. Zudem wurde auf dem Petersplatz vor dem Gottesdienst mit einer Kollekte Geld für die Taifun-Opfer auf den Philippinen gesammelt.

Am Ende des Gottesdienstes überreichte Franziskus 36 Repräsentanten aus 18 Ländern sowie anderen ausgewählten Personen, die jeweils stellvertretend für eine Gruppe oder einen Teil der Kirche stehen, jeweils ein Exemplar seines päpstlichen Schreibens zum „Jahr des Glaubens“. Der Inhalt des Dokuments mit dem Titel „Evangelii gaudium“ (Die Freude des Evangeliums) ist bislang nicht veröffentlicht worden. Das Schreiben, offiziell „Apostolische Exhortation“ genannt, soll am Dienstag im Vatikan vorgestellt werden.

Das am 11. Oktober 2012 eröffnete „Jahr des Glaubens“ sollte die Wiederbelebung des christlichen Glaubens fördern und einer fortschreitenden Entkirchlichung entgegenwirken. Zugleich wollte Benedikt XVI. mit dieser Initiative an das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) erinnern, das am 11. Oktober 1962 eröffnet wurde. Die Bischofsversammlung gilt als eines der wichtigsten Ereignisse in der Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts.

(rv/kna 24.11.2013 mc)








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