Papst: Konzilien nicht als Bruch mit dem Früheren bewerten
Papst Franziskus erinnert an die Bedeutung des Konzils von Trient n der Kirchengeschichte.
Seinem Sondergesandten zu Feiern in Trient Anfang Dezember, Kardinal Walter Brandmüller,
hat er einen Brief mitgegeben. Darin betont er, es stehe der Kirche „gut zu Gesicht“,
die Lehre dieses Reformkonzils „unverzüglich und aufmerksam zu studieren“. Die Konzilsväter
in Trient hätten den katholischen Glauben gut erklärt und damit „für seine bessere
Verbreitung gesorgt“. Inspiriert vom Heiligen Geist, seien sie „nicht nur um das Hüten
des Glaubensschatzes besorgt“ gewesen, sondern hätten sich auch seine „klarere Vermittlung“
angelegen sein lassen. Franziskus erinnert ausdrücklich an die Ansprache seines Vorgängers
Benedikt XVI. vor der Römischen Kurie 2005, dass das Zweite Vatikanische Konzil keinen
Bruch, sondern eine Kontinuität bedeutet habe. Die gleiche Lesart gelte auch für das
Tridentinische Konzil, so der Papst ausdrücklich. Der deutsche Kurienkardinal Brandmüller
hat lange das Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften geleitet. Er wird Papst
Franziskus bei der 450-Jahrfeier des Abschlusses des Konzils am 1. Dezember im Dom
von Trient vertreten. Das Konzil von Trient reagierte im 16. Jahrhundert auf die Kirchenspaltung
durch Martin Luther und bedeutete einen wichtigen Startpunkt für die katholische Gegenreform.