Päpstliche Familienumfrage: Österreichs Kirche gerüstet
„Jeder kann
sich beteiligen, und jeder kann seine Anliegen und seine Meinung zu diesen Fragen
an eine diözesane Zentralstelle im Pastoralamt übermitteln (…) Das Anliegen des Papstes
war es nicht, die Meinung des Bischofs oder der Bischöfe zu hören, sondern er möchte
eigentlich die Meinung des Volkes hören zu diesen speziellen und spezifischen Fragen.“
Mit diesen Worten wirbt der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics um
große Beteiligung am Vatikanfragebogen zur Familie. In seiner Diözese würden die Fragen
in den diözesanen Gremien beraten, aber genauso auch auf Dekanats- und Pfarrebene,
berichtet Zsifkovics im Gespräch mit Kathpress:
„Ich denke, es ist ein guter
Stil für uns, ein Stil, der der heutigen Zeit auch angepasst ist, dass man auch wirklich
auf die Nöte der Menschen auch hinhört, und dass wir eigentlich auch jene sind, die
diese Nöte aufzeigen sollen und die auch weitertragen sollen.“
Ähnlich
gestaltet sich das Prozedere in der Diözese Feldkirch. Bischof Benno Elbs erklärt:
„Weil
die Zeit relativ kurz ist, werden der Pastoralrat und die Dekane-Konferenz diese Fragen
beantworten, dann werden wir diesen von Expertinnen und Experten beantworteten Fragebogen
den Pfarren zuschicken und die Pfarren, die Gemeinden dann einladen, noch Modi einzugeben
und zu versuchen, in dieser sehr kurzen Zeit doch ein Stimmungsbild zu bekommen, das
für unsere Diözese doch repräsentativ und richtig ist.“
Elbs ist sich sicher,
„dass Papst Franziskus dafür sorgen wird, dass die Sorgen und Nöte der Menschen ernst
genommen werden, alles im Licht des Evangeliums gedeutet wird und entsprechende Konsequenzen
gezogen werden.“ Den Fragebogen begrüßt der Bischof explizit:
„Die Menschen
zu fragen ist auch eine Form des Respekts, der Wertschätzung, der Achtung ist, und
deshalb bin ich sehr für diese Vorgangsweise. Wichtig ist dieses große Prinzip, das
ja schon Jahrhunderte alt ist, das Sehen, das Urteilen, das Deuten, und aus diesem
Sehen, Urteilen und Deuten dann das richtige Handeln für die Menschen“
Römische
Sonderbischofssynode Vom 5. bis 19. Oktober 2014 wird in Rom die Sonderbischofssynode
mit dem Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“
stattfinden. Ein Vorbereitungsdokument verbunden mit einem Fragenbogen wurde vom Vatikan
an alle Bischofskonferenzen versandt. Die 39 Fragen richten sich zuerst an die Bischöfe,
die ihrerseits aber gehalten sind, möglichst breit Antworten bis auf die Ebene der
Dekanate und Pfarrgemeinden einzuholen.
Die Rückmeldungen werden in den Diözesen
gesammelt, einerseits zusammengefasst aber auch im Original dokumentiert und an die
zuständigen Stellen im Vatikan übermittelt. Diese Übergabe beim Generalsekretariat
der Bischofssynode in Rom werden Österreichs Bischöfe persönlich im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs
vom 27. bis 31. Januar 2014 vornehmen.