Vatikan/Philippinen: Das große Netz der christlichen Hilfe
Die ganze Kirche kommt
für die Hilfe der Menschen auf den Philippinen zusammen. Während der Papst mit seiner
schnellen Nothilfe von 150.000 Dollar vor allem ein symbolisches Zeichen gesetzt habe,
komme der Großteil der Hilfen aus den Ortskirchen. Das sagte gegenüber Radio Vatikan
Segundo Tejado Muñoz, Untersekretär des päpstlichen Rates Cor Unum, der für die Hilfsaktivitäten
des Papstes zuständig ist.
„Wir haben diese 150.000 Dollar als Zeichen der
Nähe des Papstes gegeben in Anschluss an die Generalaudienz vom Mittwoch und an das
Angelusgebet. Die meiste Hilfe kommt aber von den Ortskirchen und der örtlichen Caritas,
und von vielen anderen Hilfsorganisationen, nationalen wie auch diözesanen. Die italienische
Bischofskonferenz hat allein 3 Mio € gegeben, die italienische Caritas 100.000 €,
die spanische ebenso. Da entsteht ein großes Netz der Hilfe, das hier koordiniert
wird, bei Caritas Internationalis in Rom. Ständig kommen hier Meldungen von neuen
Programmen an, von Projekten und von Menschen, die in diesem Moment der Not helfen
wollen.“
Die UNO geht mittlerweile von über 4.400 Toten aus, aber es gibt
noch viele Vermisste, so dass eine offizielle Zahl nicht feststeht. Gleichzeitig steigt
die Gefahr von Epidemien und damit von noch mehr indirekten Opfern des Taifuns. Das
kirchliche „Netz der Hilfe“ könne sehr viel erreichen, betont Tejado:
„Im
Fall der Krise in Syrien haben wir zum Beispiel eine Schätzung gemacht und bekannt
gegeben, dass alle von katholischen Einrichtungen geschickten Hilfen in das Land zusammen
mehr als 80 Mio Euro ergeben. Wir können uns also vorstellen, wie so viele Einrichtungen
und Initiativen, wie es sie vor Ort in den Bistümern und Pfarreien gibt, gleichzeitig
handeln in dem Augenblick, wo so eine Krise entsteht, dann hat das ein riesiges Potential
und es zeigt sich die riesige Großzügigkeit der Gläubigen.“
Im Vatikan
werden jetzt die Fäden zusammen geführt, gleichzeitig denke man aber – wie nach dem
Tsunami in Japan und dem Erdbeben in Haiti – auch an einen Besuch vor Ort, um direkt
ein Zeichen der Hoffung und Solidarität zu setzen. Der Präsident des Rates, Kardinal
Robert Sarah, werde noch vor Weihnachten auf die Philippinen reisen und die Menschen
besuchen, die sich dort einsetzen.