2013-11-16 12:25:38

D: Den einen Islam gibt es nicht


„Es gibt nicht den Islam, nur verschiedene Strömungen, die die heiligen Texte des Korans jeweils anders auslegen.“ Mit dieser Aussage trat der Islamwissenschaftler Muhammad Sameer Murtaza an diesem Donnerstag in Münster einem zu simplen Verständnis des Islam entgegen. Der Islam sei kein Monolith, wie manche Berichterstattung in den Medien vorzugeben versuche, so der Islamwissenschaftler auf einer Tagung im Franz-Hitze-Haus. Auch der Toleranz-Gedanke gegenüber Andersgläubigen und Nichtgläubigen unterliege diesen Reformbewegungen und müsse in dem jeweiligen religiösen, gesellschaftlichen und historischen Kontext gesehen werden, verdeutlichte Murtaza. Der Mitarbeiter der interreligiösen Tübinger „Stiftung Weltethos“ wirbt bei Muslimen, Christen und Andersgläubigen für mehr Wissen über die Religion und die geschichtlichen Zusammenhänge. „Zurzeit befindet sich der Islam in einer tief greifenden Umbruchphase, wie man sie im Christentum nach der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg erlebt hat“, sagte Murtaza.

(pm 16.11.2013 ord)








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