2013-11-16 11:24:55

Chile: Das schwierige Erbe der Generalstöchter


RealAudioMP3 Chile wählt eine neue Präsidentin, an diesem Sonntag sind Michel Bachelet und Evelyn Matthei die aussichtsreichsten Kandidatinnen für das Amt, das Bachelet bereits einmal inne hatte. In den beiden spiegelt sich die schwierige Geschichte des Landes: Bachelet und Matthei kennen sich seit ihrer Jugend, da ihre Väter beide bei der Luftwaffe des Landes waren. Während General Bachelet aber als loyaler Anhänger des damaligen Präsidenten Allende Opfer des Militärputsches von 1973 wurde und zu Tode gefoltert wurde, stieg General Matthei bis in die Junta des Landes auf. Das Erbe des Landes spielt auch heute noch eine starke Rolle im politischen Leben. Das sagt gegenüber dem Kölner Domradio der Erzbischof von Santiago de Chile, Riccardo Ezzati.

„Zum 40. Jahrestag des Staatsstreichs haben wir Bischöfe in Chile eine Erklärung abgegeben. Darin stellen wir fest, dass die Wunden auch nach 40 Jahren noch offen sind. Und dass der Weg, diese Wunden zu heilen, derselbe ist, denn die Bischöfe schon 1973 direkt nach dem Putsch vorgeschlagen haben: Wir müssen die Wahrheit hören. Wir müssen die Wiederversöhnung vorantreiben – und die kann nur aus der Gerechtigkeit hervorgehen. Aber wir glauben auch, dass die Wiederversöhnung nicht nur Wahrheit und Gerechtigkeit braucht, sondern auch Großherzigkeit eines jedes einzelnen. Solange es noch immer Menschen gibt, die nicht wissen, was aus ihren Lieben geworden ist, wird es keine völlige Wiederversöhnung geben.“

(domradio 16.11.2013 ord)








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