Bischofsweihe durch den Papst: Bischof ist Dienst, nicht Ehre
Bischof – das sei
der Name eines Dienstes, nicht einer Ehre. Das Dienen liege dem Amt näher als das
Herrschen, wie Christus es selber aufgegeben habe. Das sagte Papst Franziskus an diesem
Freitagabend in seiner Predigt zur Weihe des neuen Sekretärs des Vatikanstaates, Fernando
Vergéz Alzaga, zum Bischof. Das Mitglied der Kongregation der Legionäre Christi war
von Papst Franziskus Ende August zum zweiten Mann der Regierung des Staates ernannt
worden.
Der Papst reflektierte in seiner Predigt die Aufgaben, die die Kirche
laut Weiheritus einem Bischof auferlegt. Jesus Christus selber habe seinen Aposteln
den Auftrag zur Verkündigung und Leitung gegeben, diese wiederum hätten durch Auflegung
der Hände die Vollmacht weitergegeben, durch die Generationen hindurch.
„So
wird durch die ununterbrochene Folge von Bischöfen in der lebendigen Tradition der
Kirche dieser erste Dienst Christi fortgeführt und das Werk der Erlösung weitergegeben
und ausgeübt bis in unsere Zeit. Im Bischof, umgeben von seinen Priestern, ist unter
euch allen unser Herr Jesus Christus gegenwärtig, Hoherpriester auf ewig.“
Jesus
selber setze im Amt des Bischofs seine eigene Predigt fort, so der Papst. „Nehmt also
mit Feude und Dankbarkeit diesen unseren Bruder als euren Bischof an“, rief er der
Gottesdienstgemeinde zu.
„Auf besondere Weise ist dir die pastorale Sorge
für die Mitarbeiter des Vatikan anvertraut. Sei ihr Vater und ihr Bruder, in voller
Liebe und Zärtlichkeit! An die Stelle des Vaters als Haupt der Familie gestellt folge
immer dem Vorbild des guten Hirten, der seine Schafe kennt, der von ihnen erkannt
wird und der nicht zögert, für sie sein Leben zu geben.“
Er solle sich
in dieser väterlichen und brüderlichen Liebe aller annehmen, die zu ihm kämen, neben
den Mitarbeitern ganz besonders auch der Armen und der Bedürftigen.
„Sei
besonders aufmerksam für diejenigen, die nicht der einen Herde Christi angehören,
denn besonders auch diese sind dir im Herrn anvertraut.“
Der Papst erinnerte
in der Predigt auch an die persönlichen Verbindungen zum neugeweihten Bischof, so
erinnere er sich lebhaft an den Dienst, den Vergéz als Sekretär des argentinischen
Kardinals Eduardo Francisco Pironio geleistet habe, im Namen der Kirche bedanke er
sich für den stillen und demütigen Dienst. Ebenso denke er an die Freundschaft mit
Kardinal Antonio Quarracino, der Vergéz sehr gefördert habe. Quarracino war Bischof
von Buenos Aires und direkter Vorgänger Jorge Bergoglios in diesem Amt.