2013-11-12 14:24:29

„Eine gute, evangelische, demokratische Wahl“


RealAudioMP3 Eigentlich war Günter Beckstein, der frühere bayerische CSU-Ministerpräsident, als Favorit in die Wahl zum Präses gegangen: Doch die Delegierten der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, EKD, entschieden in Düsseldorf anders. Sie hoben statt Beckstein die FDP-Politikerin Irmgard Schwaetzer auf den Schild. Die 71-Jährige steht damit an der Spitze des Kirchenparlaments der EKD. „So ist das eben, wenn man Wahlen abhält“, sagt der EKD-Pressesprecher, Oberkirchenrat Reinhard Mawick.

„Er hat die Delegierten eben nicht überzeugen können, und auch nicht die andere Kandidatin, die im Spiel war. Daraufhin wurde Frau Schwaetzer nominiert, die eine sehr breite Mehrheit bekommen hat. Insofern ist das eine gute, evangelische, demokratische Wahl gewesen.“

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die Düsseldorfer Wahl mit den Worten, es falle der evangelischen Kirche offenbar schwer, Führungspersönlichkeiten zu finden. Mawick meinte dazu im Kölner Domradio: „Ich weiß nicht, ob das nur der evangelischen Kirche so geht. Es ist, glaube ich, ein Trend der Zeit, dass es schwierig ist mit Leitungspersonen – aber ich kann es in unserem Falle gar nicht so sehen. Es hat ein paar Stunden länger gedauert als gedacht, und wir haben ja ganz hervorragende Persönlichkeiten in unseren Gremien. Das ist ja das Besondere an der evangelischen Kirche, dass sie nicht nur von ordinierten Geistlichen geleitet wird, sondern gemeinsam von Nicht-Ordinierten und Ordinierten. Und da haben wir doch ein breites Tableau.“

Bei den Beratungen in Düsseldorf geht es auch um das umstrittene Familienpapier der EKD. Darin wird gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, solchen ohne Trauschein oder Patchwork-Familien derselbe Wert eingeräumt wie der Ehe. Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider hat sich zum Auftakt der Beratungen deutlich hinter das Papier gestellt.

„Das Problem war ja von Anfang an, dass an dieses Papier Fragestellungen herangetragen wurden, die es gar nicht leisten sollte. Es sollte keine dogmatische Erklärung der Ehe leisten, sondern war ganz stark sozialpolitisch akzentuiert, und ich finde es beeindruckend, wie der Ratsvorsitzende in seinem Bericht mit einer breiten biblisch-theologischen Erklärung versucht hat, die hermeneutischen Schritte nachzuvollziehen, die uns bewegt haben in diesem Zusammenhang.“

(domradio/rv 12.11.2013 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.