Vertrauen wir uns
Gott an, so wie sich ein Kind den Händen seines Vaters überlässt: Dazu hat Papst Franziskus
am Dienstag bei seiner Frühmesse geraten. In der Kapelle des Vatikan-Gästehauses meditierte
er über eine Lesung aus dem alttestamentlichen „Buch der Weisheit“. „Gott hat den
Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen“, heißt es darin, „doch durch den Neid des
Teufels kam der Tod in die Welt…“ Und weiter: „Die Seelen der Gerechten sind in Gottes
Hand, und keine Qual kann sie berühren.“
„Alle müssen wir einmal sterben.
Aber es kommt darauf an, ob man als jemand stirbt, der dem Teufel anhängt, oder ob
man diese Erfahrung in den Händen Gottes erlebt. Und mir gefällt es, zu hören: Wir
sind von Anfang an in Gottes Hand. Die Bibel erklärt uns die Schöpfung mit einem schönen
Bild: Gott macht uns aus Lehm, aus Erde, nach seinem Bild und Gleichnis. Die Hände
Gottes haben uns gemacht: Gott, der Handwerker! Wie ein Handwerker machte er uns.
Diese Hände Gottes… Gottes Hände, die uns nie alleine lassen.“
Die Bibel
lehre uns, wie Gott zu seinem Volk sage: Ich gehe mit dir, wie ein Vater, der mit
seinem Kind geht, ich trage dich auf meinen Händen.
„Unser Vater macht das
wie ein Vater mit seinem Kind: Er lehrt uns gehen. Er lehrt uns, auf der Straße des
Lebens und des Heils zu gehen. Gottes Hände streicheln uns in den Momenten des Schmerzes,
sie trösten uns. Unser Vater streichelt uns! Er liebt uns, und er verzeiht uns… Die
Hände Gottes sind durchbohrt aus Liebe! Und das tröstet uns sehr.“
Es bewege
ihn immer, wenn er jemanden sagen höre, dass er sich den Händen Gottes anvertraue,
so der Papst: Denn in Gottes Händen seien wir sicher.
„Denken wir an die
Hände Jesu, wenn er die Kranken berührte und heilte… Die Hände Gottes heilen! Ich
kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gott jemanden ohrfeigen würde – das kann ich
mir nicht vorstellen. Dass er uns Vorwürfe macht, ja, denn das macht er ja auch. Aber
nie, nie verletzt er uns. Nie! Er streichelt uns. Auch wenn er uns Vorwürfe macht,
streichelt er uns, denn er ist ein Vater… Denken wir an die Hände Gottes, der uns
wie ein Handwerker geschaffen hat… Vertrauen wir uns seinen Händen an, wie ein Kind
sich der Hand seines Vaters anvertraut. Das ist eine sichere Hand!“