Das Gespräch der katholischen Kirche mit anderen Religionen habe unter Papst Benedikt
XVI. wichtige Fortschritte erzielt. Das berichtete der vatikanische Dialogbeauftragte,
Kardinal Jean-Louis Tauran, am Dienstag bei der Vorstellung des Bandes „Der Interreligiöse
Dialog in der offiziellen Lehre der Katholischen Kirche (1963 – 2013)“. Benedikt XVI.
hatte während seines achtjährigen Pontifikats insgesamt 188 Texte zum Thema interreligiöser
Dialog veröffentlicht. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Johannes Paul II. sei die
Aufmerksamkeit für dieses Thema konstant geblieben oder sogar gewachsen, so Kardinal
Tauran.
Auch die umstrittene „Regensburger Rede“ im September 2006 habe den
Dialog belebt. Benedikt XVI. hatte darin unter anderem das Verhältnis des Islams zur
Gewalt thematisiert; die Rede hatte zu heftigen Protesten von Muslimen geführt. Tauran
erinnerte daran, dass Benedikt im Zug der Debatten das bis heute bestehende „Islamisch-Christliche
Forum“ gründete. Der von Kardinal Tauran vorgestellte Band zum interreligiösen Dialog
enthält insgesamt 909 Dokumente, unter anderem Konzilstexte, päpstliche Ansprachen
und Apostolische Schreiben.