2013-11-08 11:55:49

Österreich: Bischöfe für Generationengerechtigkeit und gegen Sterbehilfe


RealAudioMP3 Die Kirche in Österreich werde mit dem Fragebogen, mit dem der Vatikan weltweit Fakten und Einstellungen zum Thema Familie erheben will, „so offen wie möglich" umgehen. Das kündigte Kardinal Christoph Schönborn am Freitag bei der Pressekonferenz in Wien an, wo er über die Ergebnisse der Herbstsession der Österreichischen Bischofskonferenz berichtete.

Der Fragebogen, den Rom zur Vorbereitung auf die außerordentliche Synode im Oktober 2014 verwandt hatte, solle nach dem Wunsch von Papst Franziskus „bis an die Basis" verbreitet werden. Schönborn nannte Dekanate, Pfarren und katholische Organisationen als Adressaten, die um eine Stellungnahme ersucht würden. Daraus wolle die Bischofskonferenz eine „Synthese" erstellen, ohne an den Eingaben etwas zu verändern. „Alles, was kommt, wird eins zu eins weitergegeben", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz wörtlich.

Im Blick auf die Bischofssynode zu Familienfragen solle es nicht darum gehen, „was sein soll", sondern darum, „was ist", betonte Kardinal Schönborn. Dem entspreche auch die Gestaltung des Vatikan-Fragebogens, der „überraschend" gekommen sei, aber in seiner Offenheit auch wieder „passend zum Stil von Papst Franziskus". „Nicht vorgefasste Lehrfragen, sondern offene Lebensfragen" würden abgefragt; Schönborn nannte als Beispiele für neue Beziehungsrealitäten die zunehmende Zahl an Alleinerziehenden, Geschiedenen oder homosexuelle Partnerschaften. Die Rückmeldungen auf all diese Themenbereiche würden die Überzeugungen der Kirche nicht automatisch „zur Disposition stellen", stellte der Wiener Erzbischof klar.

Die Bischöfe haben bei ihrem Treffen in der Salzburger Benediktinerabtei Michaelbeuern vereinbart, dass die Diözesen die Reaktionen auf den Fragebogen jeweils für sich bündeln. Für eine österreichweite Aufarbeitung reiche die knapp bemessene Zeit nicht mehr. Die Bischöfe wollen die Antworten aus Österreich bei ihrem Ad-limina-Besuch in Rom Ende Jänner 2014 übergeben.

Die Bischöfe haben überdies die Wiener Regierung aufgerufen, die Schuldenspirale des Staates in den Griff zu bekommen. Sonst riskiere die Alpenrepublik, den künftigen Generationen allzu große Belastungen zu hinterlassen. Der Umgang mit der bestehenden Schuldenlast sei ebenso eine zentrale politische Herausforderung wie die finanzielle Sicherung des Pensionssystems, heißt es in einer Erklärung zum Abschluss der Vollversammlung. Deutlich forderten die Bischöfe auch eine verfassungsrechtliche Verankerung des Verbots der Sterbehilfe.

(kap 08.11.2013 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.