2013-11-08 14:55:16

Syrien: „Unvorstellbar brutales Massaker“


Nach dem Massaker an Christen durch islamistische Milizen in der syrischen Stadt Sadad Ende Oktober sind nun Details bekannt geworden. 1.500 Familien seien bei dem als schwerste anti-christliche Verfolgung geltenden Attentat seit Beginn des Kriegs in Syrien als Geiseln festgehalten und 45 Menschen getötet worden, wobei ihre Körper in einen Brunnen geworfen wurden. Das erklärte das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ am Freitag. Die Berichte, die die Organisation von Kirchenführern aus dem Land erhalten habe, schildern, wie in Sadad ungeschützte Menschen, die nicht fliehen konnten, gequält und beispielsweise stranguliert wurden. In zwei Massengräbern habe man 30 Leichen gefunden. Nach der Rückkehr in die Stadt in der Nähe von Homs werde den Bewohnern nun das Ausmaß der Gräueltaten bewusst. Mindestens 2.500 Familien seien zu Beginn der Attacke im Oktober in das 60 Kilometer entfernte Homs oder weiter nach Damskus, Al-Fhayle, Maskane, Fayrouza, Zzaydal oder in andere Orte geflohen.

In einem Brunnen habe man nach der Rückkehr die sterblichen Überreste von sechs Mitgliedern einer Familie gefunden. Die Beisetzung der von Kirchenführern als „Märtyrer“ bezeichneten Opfer fand letzte Woche statt. Die Berichte reden außerdem von Plünderungen, Zerstörungen von Geschäften, Wohnhäusern, Regierungsgebäuden, Kirchen, des staatlichen Krankenhauses, der Klinik, der Post und der Schulen. In einem Interview bezeichnete der melkitisch-katholische Patriarch Gregorios III. Laham von Antiochien die Taten in Sadad als „bestialisch“.

In den syrischen Städten Hassakè und Qamishli hat es hingegen keinerlei Massaker an Christen gegeben. Das sagte der katholische Erzbischof Jacques Behnan Hindo dem vatikanischen Fidesdienst. Berichte in arabischen Medien über Morde an 70 Christen, darunter drei Priestern, in Qamishli seien völlig erfunden. Er habe zur selben Zeit, als die Berichte bekannt wurden, mit den Priestern gerade in Qamishli zu Mittag gegessen.

(kirche in not/fides 08.11.2013 sk)








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