Im Zentrum beim Ökumenischen
Rat der Kirche (ÖRK), der bis zu diesem Donnerstag im südkoreanischen Busan tagt,
steht der Glaube und nicht die Politik. Das betont der Sekretär der Geschäftsleitung
des Jerusalemer Inter-Church-Centre, Yusef Daher, im Gespräch mit Radio Vatikan:
„Alle
erwarten sich ja, dass, so wie es sonst auch immer ist, die Politik auch hier die
Hauptrolle spielt. Aber ich sage ihnen die Wahrheit: Wie Papst Franziskus das letzte
Mal weltweit zum Gebet für Frieden aufgerufen hat, so merkt man hier beim Treffen
mit den anderen, dass sie auch gebetet haben, alle zur gleichen Zeit, alle mit der
gleichen Botschaft. Da haben wir gemerkt, dass Gebete manchmal viel bessere Früchte
tragen können als all unsere politischen Bemühungen.“
So habe Franziskus
allen eine große Lehre erteilt, meint Daher, der mit zehn weiteren palästinensischen
Christen nach Busan gereist ist. Er berichtete Radio Vatikan ebenfalls, wie die Sprecher
der ägyptischen und der syrischen Kirchen die Christenverfolgung in Städten mit muslimischer
Mehrheit sehen:
„Sie sagen sehr bestimmt: ,Das ist keine Sache zwischen
Muslimen und Christen. Es ist etwas zwischen Fanatismus, Modernismus und Säkularismus’.
Das zeigt uns nun sein hässliches Gesicht in Ägypten, auch in Syrien haben wir es
schon gesehen.“
Hoffnung mache ihnen aber, dass immer mehr Menschen dieses
Böse nun auch sähen und ihm widerstehen würden.
„Wir hoffen, dass sich
der Kreis hier schließt: So dass jeder Aufschwung hat, Frieden und wir am Ende alle
in Frieden leben können.”
Hintergrund Dem ÖRK gehören
345 Mitgliedskirchen mit rund 500 Millionen Christen an. Die katholische Kirche ist
nicht Mitglied in dem Rat, sendet aber seit Jahren eigene Vertreter zu den Versammlungen.