Die Verteidigung ethischer Grundsätze in der Gesellschaft und der Wirtschaft kann
ein wichtiger Punkt der Zusammenarbeit zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen
Kirche sein. Das haben der Moskauer Patriarch Kyrill I. und Kardinal Paul Poupard
bei einer Begegnung in der russischen Hauptstadt betont. Poupard, der emeritierte
Präfekt des päpstlichen Kulturrates, nahm mit einer Gruppe von in Russland arbeitenden
italienischen Bankern an einer Konferenz über Ethik in der Wirtschaft teil. Bei dem
Treffen mit dem Vatikan-Kardinal erzählte Patriarch Kyrill von der Ausbildung des
orthodoxen Klerus nach europäischen Standards und von den Schwierigkeiten des russischen
Staates, Theologie als universitäres Fach anzuerkennen. In Russland operieren zwei
orthodoxe Universitäten und zwei theologische Akademien, für die das Patriarchat aufkommt.
Kardinal Poupard würdigte seinerseits die soziale Arbeit der russisch-orthodoxen Kirche
für alleinerziehende Mütter und für Arme.