Offenheit, Wahrheit
und Transparenz seien unabdingbar für das Bistum Limburg. Das sagte der neu ernannte
Generalvikar des Bistums, Wolfgang Rösch, bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag.
Er habe das Ziel, dass das Bistum wieder zur Ruhe komme und dass die Mitarbeiter wieder
stolz auf ihren Dienst für die Kirche von Limburg sein könnten.
„Ich habe
jetzt die von außen gesehen nicht einfache Arbeit, nicht nur die Amtsgeschäfte weiter
zu führen, sondern auch Ruhe herein zu bringen. Wenn ich mich als Erlöser der Diözese
sehen würde, müsste ich verrückt werden. Ich sehe mich als der, der ich bin, der einfach
in täglicher Kleinarbeit und in Gesprächen das tut, was er schon immer getan hat,
nämlich eine Leidenschaft für Menschen zu haben, die Kirche zu lieben und da drin
auch Gott zu vertrauen. Und wer mich kennt weiß, dass das jetzt nicht fromme Sprüche
sind, sondern dass das meinem bodenständigem Glauben geschuldet ist und dem, der ich
als Person bin. Ich sage immer, dass es wenig gibt, worauf ich Stolz bin, eins ist
meine Demut.“
Die Situation sei aber auch deswegen nicht einfach, weil
seine Worte und sein Tun genauestens beobachtet und leider auch beurteilt würden:
„Wir
sind in einer Phase, in der egal was wir sagen Menschen schnell in der Versuchung
sind, uns wieder zu vereinnahmen und hören, was da jetzt wieder jemand gegen jemanden
sage. Ich bin kein Diplomat und von meinem Naturell her werde ich da Fehler machen,
aber gleichzeitig werden die Menschen auch wissen, dass ich nicht gegen Menschen Position
beziehe, sondern dass ich versuche, konstruktiv aufzubauen. Und ich weiß, dass ich
dabei nicht allein bin.“
Rösch, der Stadtdekan in Wiesbaden ist, war am
Mittwoch vergangener Woche von Papst Franziskus mit sofortiger Wirkung zum Generalvikar
für das Bistum Limburg und zum Leiter des Bistums in Vertretung von Bischof Franz-Peter
Tebartz-van Elst berufen worden. Als Generalvikar hat Rösch nach eigenen Angaben die
Rechte, Pflichten und Vollmachten, die das Kirchenrecht für dieses Amt vorsieht. Allerdings
sei er „allein und ausschließlich“ dem Heiligen Stuhl informations- und rechenschaftspflichtig.
Zwar steht das römische Dekret zu seiner Ernennung zum Generalvikar noch aus. In einem
Schreiben, dass dieses Dekret ankündigt, heißt es laut Rösch, sein Auftrag bestehe
im Wesentlichen darin, die Verwaltungsgeschäfte im Bistum fortzuführen und dazu beizutragen,
dass sich die Lage im Bistum beruhige.