Brasilien: „Kirche des Amazonasgebietes bündelt ihre Kräfte“
Die Kirche im Amazonasgebiet
bündelt ihre Kräfte. So lässt sich das erste Treffen von Kirchenvertretern der Region
beschreiben, das an diesem Donnerstag in Manaus zu Ende ging. Bischöfe, Laien und
Vertreter internationaler Hilfswerke verständigten sich über pastorale Herausforderungen
und Strategien im Kampf gegen Armut und Gewalt. Auch dank des ersten lateinamerikanischen
Papstes sei die Region in letzter Zeit stärker als „Aufgabe der eigenen Kirche in
Brasilien“ begriffen worden, berichtete Klemens Paffhausen am Rande des Treffens gegenüber
Radio Vatikan. Er ist für das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat nach Manaus gereist.
„Für
uns ist es sehr schön zu beobachten, wie die Solidarität, aber auch das Interesse
am Amazonasgebiet innerhalb der brasilianischen Kirche wachsen. Es ist hier das erste
Treffen der Bistümer von Amazonien, aber die großen Bemühungen auch um eine Pastoral
im Amazonasgebiet begannen schon vor Jahren. (…) In diesen Jahren ist die ,Option
für die Armen’ ganz besonders wichtig geworden, die die Kirche schon in den 60er Jahren,
traf. Adveniat unterstützt sie dabei in zahlreichen Anliegen – etwa was Fahrzeuge
für die Pastoral angeht: Es werden Fahrzeuge und Gebäude gebraucht, auch den ganzen
Bereich der Ausbildung von Katecheten fördern wir.“
Das Amazonasgebiet
ist schon lange Wirkungsstätte europäischer Missionare, etwa aus Italien, Holland
und Deutschland, die Aufbauarbeit leisteten und Gemeinden gründeten. Brasiliens Kirche
knüpft heute an dieses Erbe an – in einer Region, die durch starke Kontraste gekennzeichnet
ist. Heute leben im Amazonasgebiet insgesamt 25 Millionen Menschen, die meisten in
den großen Städten, die aufgrund der Armutsmigration große Zuwachsraten verzeichnen,
so Paffhausen.
Ob in den weitläufigen und schwer zugänglichen Urwaldregionen
oder in den expandierenden Armutsrändern der Metropolen – Pastoral und Hilfsarbeit
bringen im Amazonasgebiet besondere Herausforderungen mit sich. Zielpunkt des kirchlichen
Wirkens in Stadt und auf dem Land: die Menschen am Rande, die Verstoßenen, die Rechtlosen.
Dazu Paffhausen:
„Denken wir etwa an die Nachfahren von den afrikanischen
Einwanderern, die in Baracken leben, und an die Kämpfe, die die Indianer in den letzten
Jahrzehnten haben ausstehen müssen. Aber auch an die vielen einfachen Menschen in
den Flussufergemeinden, die es sehr schwer haben, sich in der modernen Gesellschaft
zurechtzufinden. So spiegeln sich auch hier im Amazonas-Gebiet die weltweiten Probleme,
insbesondere an den Peripherien der großen Städte – Manaus ist eine der Städte, die
am schnellsten wachsen in Brasilien.“