Bischof Ackermann: „Papst als Jesuit im Fall Limburg entschieden“
Der Trierer Bischof
Stefan Ackermann ist erleichtert über die Entscheidung des Vatikans, dem Limburger
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eine Auszeit zu gewähren. Das mindere den Druck
für alle Beteiligten: das Bistum, den Bischof und die katholische Kirche in Deutschland
insgesamt, erklärte Ackermann. Es sei klug, den Bericht der Untersuchungskommission
der Deutschen Bischofskonferenz zu den Vorgängen in Limburg abzuwarten. Der Papst
habe in der Causa Limburg „als Jesuit entschieden“, so Ackermann wörtlich:
„Er
ist ja Jesuit. Sein Ordensvater Ignatius sagte, wenn es darum geht, einen lebenseinschneidenden
Beschluss zu treffen, dann soll man das nie tun in einer Situation von Depression
oder Druck, sondern es braucht eine beruhigte Situation. Nur dann kann man ja wirklich
eine gute solide Entscheidung treffen. Ich vermute, dass der Papst aus dieser Haltung
heraus diesen Entscheid getroffen hat.“ Der designierte Generalvikar Wolfgang
Rösch wird nach dem Willen Papst Franziskus sein Verwaltungsamt im Bistum Limburg
sofort statt wie ursprünglich geplant am 1. Januar antreten. Ackermann hält das für
eine rundum gute Entscheidung.
„Ich kenne ihn persönlich, Herr Rösch ist
ein guter, solider Priester. Bei der Entscheidung ging es auch darum, das Bistum wieder
handlungsfähig zu machen. Es war ja zuletzt faktisch gelähmt.“ Dass Tebartz-van
Elst als Bischof in seine Diözese zurückkehren könne, glaube er, Ackermann, nicht.
Der Vertrauensverlust in dem Bistum sei zu groß. Gleichzeitig bewertete der Trierer
Bischof die Art der Debatte über Tebartz-van Elsts Amtsführung in der Öffentlichkeit
sehr kritisch. Das Ganze habe eine Dynamik angenommen, „die kaum noch nachvollziehbar
ist“, so Ackermann. Man müsse fragen, ob „bei der Berichterstattung nicht zum Teil
jedes Maß verloren gegangen“ sei. Auch die deutschen Bischöfe müssten sich selbstkritisch
fragen: „Hätten wir nicht vielleicht früher die Möglichkeit gehabt, helfend einzugreifen?“