Die Familie des ersten arabischstämmigen „Gerechten unter den Völkern” weist die israelische
Ehrung aus politischen Gründen zurück. „Hätte ein anderes Land die Auszeichnung vergeben,
wären wir glücklich“, äußerte sich ein Familienangehöriger des 1982 verstorbenen Mohamed
Helmy. Der ägyptische Arzt hatte während des Krieges in Berlin unter Todesgefahr eine
jüdische Familie versteckt, darunter die damals 21jährige Anna Boros, später Gutmann.
Der 1901 geborene Helmy erhielt seine Ausbildung zum Arzt in Deutschland. 1937 musste
er aufgrund seiner „nichtarischen“ - arabischen - Herkunft das Robert Koch Institut
in Berlin verlassen. Nach dem Krieg blieb er in Deutschland bis zu seinem Tod. Von
den rund 25.000 „Gerechten unter den Völkern“ sind rund 60 Muslime, aber bisher noch
kein einziger Araber. Der Titel „Gerechter unter den Völkern“ ist die höchste Auszeichnung
des jüdischen Volkes. Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem verleiht den Titel ausschließlich
an Nichtjuden, die sich an der Rettung verfolgter Juden beteiligt haben.