2013-10-18 13:19:58

Kein Platz für Antisemitismus


RealAudioMP3 Keine Macht dem Antisemitismus – besonders nicht in der Kirche. Das hat Papst Franziskus erst vor wenigen Tagen gegenüber den Juden Roms verdeutlicht. An diesem Donnerstag endete die erste internationale Konferenz eines gemischten katholisch-jüdischen Gremiums in diesem Pontifikat: In Madrid tagte das Internationale katholisch-jüdische Verbindungskomitee, das offizielle Forum für die fortlaufenden Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Judentum. Mit dabei waren von vatikanischer Seite Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, und Salesianerpater Norbert Hofmann, der dort für die Kontakte zum Judentum zuständig ist.

„Die Juden freuen sich auf jeden Fall über diesen Papst, dass er im jüdisch-katholischen Dialog engagiert ist. Ich habe das erlebt bei der Audienz für die römischen Juden, dass es da Szenenapplaus gab. Der Papst hat schon öfter Juden gegenüber zum Ausdruck gebracht, dass ein Christ per se eigentlich kein Antisemit sein kann, dass das ein Widerspruch in sich selbst wäre.“

Antisemitismus und Christenverfolgung waren denn auch die herausragenden Themen bei der viertägigen Konferenz, die katholische und jüdische Vertreter aus fünf Kontinenten in Madrid vereinte. Ein Thema, das Christen wie Juden derzeit ebenfalls unter den Nägeln brennt, ist die Religionsfreiheit, die in der abschließenden gemeinsamen Erklärung breiten Raum einnimmt. Pater Hofmann:

„Das ist ein Thema, das den Juden immer sehr stark am Herzen liegt. Dass zum Beispiel die Debatte um die männliche Beschneidung in Deutschland hochkochte. Seit Juli gibt es ein Schächtungsverbot in Polen, die Juden können aber nur Fleisch von geschächteten Tieren essen, das ist ebenfalls ein Angriff auf die Religionsfreiheit. Oder die EU hat einen Appell losgelassen, im Gebiet der EU das Thema Beschneidung näher zu betrachten – das sind Angriffe auf die Religionsfreiheit.“

In der gemeinsamen Erklärung heißt es zum Thema Religionsfreiheit weiterhin: „Sowohl Juden wie Katholiken beklagen Verfolgung wegen religiöser Gründe. Wir rufen politisch Verantwortliche, Regierungen, Individuen, Religionsvertreter und religiöse Einrichtungen dazu auf, die körperliche Unversehrtheit und den rechtlichen Schutz aller jener zu bewerkstelligen, die das Grundrecht auf Religionsfreiheit wahrnehmen.“

(rv 18.10.2013 gs)









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