Etwa 50.000 Christen in Syrien wollen die russische Staatsbürgerschaft beantragen.
Das erklärte das Moskauer Außenministerium am Mittwoch. Die Christen wollten dadurch
erreichen, dass Russland sie vor bewaffneten Gruppen schütze. Die Homepage des Ministeriums
veröffentlicht einen Brief von Christen aus der Region Qualamoun zwischen Damaskus
und Homs. Darin heißt es wörtlich: „Die syrischen Gesetze erlauben eine doppelte Staatsbürgerschaft.
Einen russischen Pass zu haben, wäre eine Ehre für jeden syrischen Christen. Damit
stünden wir unter Russlands Schutz, falls Terroristen versuchen sollten, uns auszurotten.
In der Region Qualamoun liegen auch die bekannten christlichen Dörfer Maaloula, Saydnaya,
Maara Saydnaya und Maaroun sowie alte christliche Klöster wie Mar Touma und Mar Moussa.
Die Unterzeichner des Christen-Briefes beteuern, auf der Seite der syrischen Regierung
und Armee zu stehen. Sie seien entschlossen, in der Region zu bleiben, obwohl sich
der Westen und gewalttätige Extremisten gegen sie „verschworen“ hätten. Die russische
Nachrichtenagentur RIA Novosti gibt an, es sei nicht das erste Mal, dass Christen
aus dem Ausland um russische Staatsbürgerschaft nachsuchten. Auch etwa 50.000 Serben
aus dem Kosovo hätten dies im November 2011 getan. Ihre Anträge seien allerdings abgelehnt
worden.