Papst zum Welternährungstag: Schluss mit der Verschwendung!
Es ist ein „Skandal“,
dass es immer noch Hunger und Unterernährung in der Welt gibt. Das schreibt Papst
Franziskus an diesem Mittwoch in einer Botschaft zum Welternährungstag 2013. Das Schreiben
des Papstes an den Generaldirektor der Welternährungsorganisation FAO, Jose Graziano
da Silva, wurde vom Welternährungs-Beauftragten des Vatikans, Erzbischof Luigi Travaglino,
bei einer Vollversammlung der FAO am Morgen verlesen.
Hunger und Unterernährung
in der Welt könnten nicht als „normal“ oder „naturgegeben“ hingenommen werden, so
Papst Franziskus. Der Kampf gegen den Hunger dürfe sich jedoch nicht allein auf Lebensmittelhilfen
in akuten Notfällen beschränken – Solidarität mit den Hungernden bedeute vielmehr,
diesen Menschen dauerhaft die Möglichkeit zu geben, wirtschaftlich unabhängig zu sein.
Hierfür sei ein Wandel des Lebensstils in der westlichen Welt erforderlich.
Konsumdenken
und Lebensmittelverschwendung müssten ein Ende haben, fordert der Papst in seinem
Schreiben – und er weist daraufhin, dass nach Angaben der FAO ein Drittel aller Lebensmittel
verschwendet werden. Ein „entscheidender Schritt“ zur Ausrottung des Hungers in der
Welt sei der Kampf gegen die „Barrieren des Individualismus“ und die „Sklaverei des
Profits um jeden Preis“, heißt es dazu in der Papstbotschaft.
Die Lebensmittelverschwendung
sei das „traurige Symptom einer Globalisierung der Gleichgültigkeit“, die dazu führe,
sich an das Leiden der Mitmenschen zu gewöhnen, so der Papst weiter. Sie sei das Ergebnis
einer „Kultur des Aussortierens“, in der Männer und Frauen für die Idole des Konsums
und Profits geopfert würden. In seiner Botschaft betont der Papst auch, dass nicht
nur für eine für alle ausreichende Ernährung gesorgt werden müsse, sondern auch für
gesunde Lebensmittel.
Franziskus versichert der Welternährungsorganisation
FAO in seinem Schreiben, dass die Kirche sie beim Kampf gegen den Hunger unterstützen
werde. Und er äußert einen Wunsch: „Möge der Welternährungstag mehr sein, als nur
ein jährlicher Gedenktag, und zwar ein wahre Gelegenheit uns selbst und die verschiedenen
Organisationen dazu zu bringen, gemäß einer Kultur der Begegnung und der Solidarität
zu handeln. So können wir die richtigen Antworten auf das Problem des Hungers und
der Unterernährung geben und auch auf alle anderen Fragen, die die Würde eines jeden
menschlichen Wesens betreffen.“
Der Welternährungstag wird jedes Jahr am 16.
Oktober begangen, weil im Oktober des Jahres 1945 die Welternährungsorganisation FAO
gegründet wurde.