Kolumbien: ELN-Rebellen zu Friedensgesprächen bereit
Die kolumbianische Rebellengruppe ELN hat ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Friedensgesprächen
mit der Regierung bekräftigt. In einem am Montag (Ortszeit) auf der Internetseite
der Guerilla veröffentlichten Schreiben heißt es, die Verhandlungsdelegation für Sondierungsgespräche
mit der kolumbianischen Regierung stehe bereit. Zugleich kritisierte die ELN, die
Vorgespräche für die offizielle Aufnahme eines Dialogs kämen derzeit nicht über „Startversuche“
hinaus. Schon mehrmals hatte die zweitgrößte Guerilla-Gruppe des südamerikanischen
Landes in den vergangenen Monaten betont, einen Friedensprozess, ähnlich der seit
November vergangenen Jahres in der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfindenden Verhandlungen
zwischen der FARC-Guerilla und der kolumbianischen Regierung, anzustreben. Ende August
hatte die ELN den von ihr entführten Geologen Jernoc Wobert, Mitarbeiter einer kanadischen
Bergbaufirma, freigelassen. Die Befreiung galt als Vorbedingung der Regierung von
Präsident Juan Manuel Santos für die Aufnahme von Friedensgesprächen. Organisationen
der Zivilgesellschaft und die katholische Kirche sprachen sich wiederholt für einen
Friedensdialog zwischen der ELN und der Regierung aus.