2013-10-14 11:56:41

Papstpredigt: „Befreit euch vom Jona-Syndrom!“


RealAudioMP3 Es ist eine Heuchelei zu glauben, man könne von sich aus gerettet werden. Das betonte der Papst an diesem Montagmorgen bei der Messe im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Franziskus bezog sich auf die Lesung und das Tagesevangelium und sprach vom „Jona-Syndrom“, also vom Propheten, der sehr gläubig war, aber auch ein großer Egoist, so der Papst. Auch heute gebe es solche „Gläubige“, fügte Franziskus an. Es handele sich hierbei um jene, die sich nicht um die anderen Mitmenschen kümmern und sogar darauf hoffen, dass die anderen Menschen nicht gerettet werden. Ziel des Christen müsse es sein, sich von diesem Syndrom zu befreien, so Franziskus.

„Wer an dem ,Jona-Syndrom´ leidet – erlaubt mir diesen Ausdruck – sucht eine Art Heiligkeit á la Kleiderreinigungsgeschäft. Alles ist schön, alles gut gemacht aber ohne den Drang, die Frohe Botschaft zu verkünden. Doch der Herr bietet jenen, die an diesem Syndrom leiden ein ,Jona-Zeichen´. Das ist das Gegenmittel, wie es im Matthäus-Evangelium heißt. Jona war drei Tage im Bauch des Wals, so wie Jesus drei Tage im Grabe lag, bevor er auferstanden ist. Das ist dag Gegenmittel gegen die Heuchelei und gegen diese Art des perfekten Glaubens, wie es eben jene Pharisäer in der Bibel vorlebten.“

Franziskus bezog sich auf jene Bibelstelle, in der ein Pharisäer und ein Zöllner im Tempel beten. Der Pharisäer dankte Gott dafür, dass er nicht wie der Zöllner sei. Dieser hingegen bat Gott um Vergebung, weil er sich als Sünder anerkannte.

„Das ,Jona-Zeichen´ schenkt uns Hoffnung und Zuversicht, dass wir durch das Blut Christi gerettet werden. Es gibt noch immer viele Christen, die glauben, dass sie nur durch ihre eigenen Werke gerettet werden. Doch das allein genügt nicht. Es braucht auch die barmherzige Liebe Gottes.“

Jesus sprach von einer „bösartigen Generation“, fügte Franziskus an. Man könne den Apostel Paulus als Vorbild nehmen, der von sich behauptete, er habe sich nicht zum Apostel ausbilden lassen sondern sei dazu berufen worden.

„Und an den Christen sagte er: ihr sei von Jesus Christus berufen worden. Das ,Jona-Zeichen´ ist für uns alle eine Berufung: dem Herrn zu folgen. Das gilt für uns alle, die wir Sünder sind. Das müssen wir mit Bescheidenheit und Güte tun. Das ist unsere Berufung aber gleichzeitig auch eine Wahl, die man annehmen kann oder nicht.“

(rv 14.10.2013 mg)







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