Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hofft,
dass es in Rom schon in der nächsten Woche zu einer klaren Entscheidung im Fall Limburg
komme. Einen Verbleib des Limburger Bischofs in seinem Amt halte er für unwahrscheinlich,
sagte er der Tageszeitung „Die Welt“. Glück wörtlich: „Viele in der Kirche, auch viele
seiner bischöflichen Amtsbrüder, erwarten einen Rückzug.“ Die katholische Kirche in
Deutschland müsse „von der Last dieser schon so lang schwelenden Affäre möglichst
rasch befreit werden“. Auch der scheidende Bundestags-Vizepräsident, der SPD-Politiker
Wolfgang Thierse, forderte Tebartz-van Elst auf, die Konsequenzen zu ziehen – „um
der Kirche willen, der er doch dienen soll und die nicht seine Pfründe ist“. Das sagte
das ZdK Mitglied Thierse der „Welt“.
Doch kein Hirtenbrief
Der
ehemalige Weihbischof in Limburg, Gerhard Pieschl, forderte den Bischof zu „Reue und
Buße“ auf. „Wenn der Bischof auch nur einen Funken Ehrgefühl in sich hat, bietet er
dem Papst sofort seinen Rücktritt an“, sagte der 79-jährige Pieschl der „Frankfurter
Neuen Presse“.
Ursprünglich hatte der Limburger Bischof an diesem Wochenende
mit einem Brief auf die Kritik antworten wollen. Doch mittlerweile hat er es sich
anders überlegt, es wird diesen Brief am Wochenende nicht geben, heißt es in Limburg.
In Rom stellte sich der Präfekt der Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig
Müller, hinter den angeschlagenen Bischof. Gegen Tebartz-van Elst sei eine Medienkampagne
im Gang, sagte Müller in einer Predigt am Samstagabend in Rom.
Zeitungsberichten
zu Folge trifft Bischof Tebartz-van Elst an diesem Samstag in Rom zu Gesprächen ein.