Marianische Tage im Vatikan: Benedikt macht den Auftakt
Der Vatikan hat an diesem Freitag Einzelheiten der marianischen Tage an diesem Wochenende
vorgestellt. Im Rahmen des Glaubensjahres kommt die Statue Unserer Lieben Frau von
Fatima aus dem portugiesischen Wallfahrtsort nach Rom. Dort wird sie, wie der Vatikan
bekannt gab, zunächst vom emeritierten Papst Benedikt XVI. in Empfang genommen. „Wir
haben mit Papst Franziskus überlegt, dass das ein bedeutungsvoller Moment sein könnte“,
erläuterte Erzbischof Rino Fisichella vom Päpstlichen Rat für Neuevangelisierung vor
Journalisten. Die Marienstatue statte Benedikt, der 2010 Fatima besucht hatte, „gewissermaßen
einen Gegenbesuch ab“. Anschließend werde dann Papst Franziskus selbst die Statue,
die Fatima nur sehr selten verlässt, vor dem Vatikangästehaus Santa Marta willkommen
heißen. Am Samstagnachmittag und am Sonntagvormittag sind dann auf dem Petersplatz
in Rom Marienfeiern geplant. Zu der Feier vom Samstag erwartet der Vatikan etwa 150.000
Pilger.
Ein Bildhauer hat die Fatima-Marienstatue 1920 nach Anweisung einer
der Seherinnen geschaffen. In ihre Krone ist die Pistolenkugel vom Attentat auf Papst
Johannes Paul II. 1981 eingearbeitet. Zuletzt war die Marienstatue im Heiligen Jahr
2000 nach Rom gebracht worden.
Hintergrund: In Fatima erschien nach
katholischer Überzeugung im Jahr 1917 die Mutter Gottes den drei Hirtenkindern Francisco
de Jesus Marto (1908-1919), Jacinta de Jesus Marto (1910-1920) und Lucia de Jesus
dos Santos (1907-2005). Die Geschwister Marto waren im Jahre 2000 von Johannes Paul
II. seliggesprochen worden, und für Schwester Lucia ist das Seligsprechungsverfahren
durch die zuständige vatikanische Kongregation im Gange. Die erste Erscheinung fand
am 13. Mai 1917 statt; das Ereignis wiederholte sich im Monatsrhythmus über ein halbes
Jahr. Durch Mundpropaganda wurden die Kinder und der Ort berühmt. Tausende pilgerten
nach Fatima. Am 13. Oktober 1917 kamen mehrere Zehntausend Menschen und beobachteten
ein unerklärliches Sonnenphänomen. Danach hörten die Erscheinungen auf.