Die Deutsche Bischofskonferenz und die russisch-orthodoxe Kirche haben über das Thema
Werteverfall beraten. In Magdeburg ging ihre achte theologische Gesprächsrunde zu
Ende. Die Frage, welche Rolle Werte im allgemeinen und christliche Werte im Besonderen
in der heutigen Gesellschaft spielen, war dabei aus soziologischer, ethischer und
ekklesiologischer Perspektive dargestellt und diskutiert worden. Aus soziologischer
Sicht sei eher von einem Wertewandel als von einem Werteverfall zu sprechen, hieß
es zum Abschluss. Aus ethischer Perspektive wurde hervorgehoben, dass neben der Erosion
traditioneller Werte durchaus auch eine Entdeckung neuer Werte zu beobachten ist.
Aus Sicht der Ekklesiologie wurde daran erinnert, dass die Kirchen in einem ständigen
Austausch mit der Gesellschaft stehen. Dabei setzen sie sich kritisch und konstruktiv
mit der Entwicklung auseinander, nähmen aber auch ihrerseits manche Anregungen auf.
Der Wertewandel stelle Katholiken und Orthodoxe vor die Herausforderung, deutlich
zu machen, dass die spezifisch christlichen Werte kein religiöses Sondergut sind.